DIE ZWEITE HEIMAT läuft in Nürnberg.
HEIMAT!- Das Filmfestival
Edgar Reitz
DIE ZWEITE HEIMAT – Chronik einer Jugend.
vom Freitag 20.1. bis zum Sonntag 5.2. 2023
EDGAR REITZ – DIE GROSSE WERKSCHAU fand 2018 in Nürnberg statt. Sie war so erfolgreich und im Austausch zwischen Publikum, Künstler und den Gästen so intensiv, dass daraus das gleichnamige Buch hervorging.
Nun erschien seine Autobiografie FILMZEIT, LEBENSZEIT und gleichzeitig die sehr aufwendig digitalisierte Fassung eines seiner zentralsten, wenn nicht dem zentralen Werk DIE ZWEITE HEIMAT. Die umfasst 13 Filme mit insgesamt fast 26 Stunden Länge und beschäftigt sich mit einer Ära der deutschen Geschichte, die gerade in der Kunst, der Literatur, dem Theater neu betrachtet wird: die sogenannten wilden 60er Jahre, mit ihren Träumen, Illusionen, eroberten Freiheiten, aber auch mit ihren Desillusionierungen und Scheitern.
Dabei hat Edgar Reitz den Begriff der HEIMAT, den es in keiner anderen Sprache gibt, und der bis heute mit negativen Konnotationen aus der NS Zeit behaftet ist, neu definiert, ohne es zu wollen. Ihm geht es eher um die Begriffe wie Identität, Sehnsucht, Geborgenheit, oder Zusammenleben und dem Leben selbst. Es geht auch um Wehmut, Ausgrenzung, Vertreibung, Ausbruch und der verlorenen Zeit. Die Lebensgeschichten von einzelnen in ihrer Umgebung ihrer Kultur werden als Fiktion so erzählt, dass sie in philosophische universelle Fragen nach dem wirklichen Leben münden, die alle betreffen und dennoch einzigartig sind in ihrem kulturellen Umfeld.
In ihren erzählten Lebensgeschichten spiegeln sich die jeweils epochalen Ereignisse fast unmerklich wider, wie die Münchner Krawalle, die erste Mondlandung und die Ermordung Kennedys und dennoch machen deutlich wie sehr das private Erleben mit den Epochen zusammenhängt und sich beeinflußt.
DIE ZWEITE HEIMAT wurde oft mit den literarischen Werken von Flaubert und Proust verglichen und findet kein anderes Adäquat im Film in dem epischen Ausmaß in dem es Edgar Reitz geschaffen hat. Es sind Kinofilme, auch in ihren einzelnen Folgen. Von den Geschichten über die Sprache, die Kamera, dem Spiel mit Farbe und Schwarzweiß, der Musik bis hin zu den Protagonisten. Edgar Reitz ist der Pionier der epischen Filmserie, die im Kino erst ihre volle Wirkung erreicht.
Das war der Anlass, einmal eine Ausnahme zu machen und DIE ZWEITE HEIMAT in den Fokus des diesjährigen Festivals HEIMAT! Das Filmfestival zu stellen und an drei Wochenenden die Möglichkeit zu geben, diese filmische Zeitreise im Kino neu zu erleben.
Edgar Reitz wird in die Filmreihe einführen und das Filmfestival am 20.1. ab 18 Uhr zusammen mit den beiden Hauptdarstellen Henry Arnold und Salome Kammer eröffnen.
Henry Arnold wird aus dem Buch: FILMZEIT, LEBENSZEIT vorlesen und gemeinsam mit Salome Kammer Lieder aus der ZWEITEN HEIMAT vortragen.
Durch die einzelnen Filme, quasi als roter Faden wird in den anschließenden 3 Wochen die Schauspielerin Patricia Litten führen bis Edgar Reitz die Reihe am 5.2.beenden wird.
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