Vor dem Hintergrund des ländlichen Deutschland Mitte des 19ten Jahrhunderts, als ganze Dörfer getrieben von Hungersnot und Armut ins ferne Südamerika emigrierten, erzählt Edgar Reitz in seinem neuen Kinofilm DIE ANDERE HEIMAT eine bewegende Familien- und Liebesgeschichte. In ihrem Zentrum stehen zwei Brüder, die eines Tages vor der alles entscheidenden Frage stehen: Gehen oder bleiben?
Jakob, ein für einen Bauernjungen ungewöhnlich romantisch veranlagter Charakter, träumt sich in eine bessere Welt, in ein Paradies in den Urwäldern Brasiliens. Er schmiedet Pläne, mit seiner großen Liebe, der Tochter einer Edelsteinschleiferfamilie aus seinem Dorf, auszuwandern, unter seltsamen Fremdlingen zu leben, ihre Sprache zu erlernen und große Abenteuer zu erleben.
Die Rückkehr seines Bruders Gustav aus dem preußischen Militärdienst gibt den Anstoß zu Ereignissen, die die Liebe zwischen Jakob und Jettchen erschüttern und Jakobs Leben in eine völlig andere Richtung lenken werden.
In einprägsamen Zeitbildern vom Auszug der Hunsrückbauern in endlosen Kolonnen hochbeladener Pferde-Fuhrwerke, die sich durch die Täler des Hunsrück ziehen, wird hier von einer Epoche erzählt, in der Deutschland ein Auswanderungsland war und die Menschen auf der Suche nach einer anderen Heimat all ihren Mut und ihren Glauben an die Zukunft zusammenrafften, um ins Unbekannte aufzubrechen.
Gedreht an Originalschauplätzen im Hunsrück und unterstützt von der regionalen Bevölkerung folgt der Film dem Geist der weltberühmt gewordenen HEIMAT TRILOGIE und eröffnet ein filmisches Panorama, das mit größtmöglicher Authentizität den einfachen Leuten und ihren Geschichten folgt.