HEIMAT – Inhalt & Fotos

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1. Fernweh (1919-1928)

Paul ist in Schabbach angekommen. Zu Fuß ist er aus der Gefangenschaft in Frankreich in den Hunsrück zurückgekehrt. Die Familie und einige Dorfbewohner, die die Rückkehr Pauls gesehen haben, drängen sich in der kleinen Küche der Simons und wollen alles über das Schicksal des Kriegsheimkehrers wissen. Doch Paul ist zu müde. Er schläft ein.

Auch die junge Maria hat die Rückkehr des „Simons Paul“ nicht übersehen…
Aus dem Krieg hat Paul die Faszination am Radio mitgebracht und entwickelt sich zum Bastler. Der reiche Bauer Wiegand, der sich ein Motorrad gekauft hat, möchte ein Radio besitzen und beauftragt Paul ihm ein Gerät zu bauen.

In dem Dörfchen Schabbach wird ein Kriegerdenkmal enthüllt. Paul verliebt sich in Appolonia, die Magd beim Wirt, die wegen ihrer schwarzen Haare von den Dorfleuten als „Zigeunerin“ bezeichnet wird. Doch diese verlässt das Dorf und geht nach Koblenz. Dort wird sie von einem französischen Soldaten schwanger und geht mit diesem nach Frankreich.
Paul und Maria kommen sich näher…
Ein amerikanischer Pilot landet auf der Wiese vor dem Dorf. Pauls Bruder Eduard soll ihm Benzin besorgen, dafür darf Paul mit in den Doppeldecker einsteigen und eine runde über Schabbach fliegen.

Paul und Maria, die Tochter des Grossbauern Wiegand heiraten. Bald darauf bekommt Maria ihren ersten Sohn Anton. Der zweite Sohn Ernst kommt ein Jahr später zur Welt.
Pauls Schwester Pauline heiratet den Uhrmacher Robert in Simmern. Eduard holt sich eine schwere Lungenentzündung, als er mit Glockzieh und dem Glasisch im kalten Goldbach nach Gold sucht.
Im Wald wird eine nackte Frauenleiche gefunden.
Eines Tags sagt Paul, das er ein Bier trinken gehen will, aber in der Gastwirtschaft im Dorf ist er nicht zu finden. Maria sucht in der ganzen Gegend, aber Paul ist spurlos verschwunden…


2. Die Mitte der Welt (1929-1933)

Im Dorf ist man noch immer nicht im Klaren darüber, ob Paul Simon noch lebt. In Schabbach im Hunsrück kann man nicht wissen, das er in Amerika angekommen ist.

Eine französische Reiterin ist auf der Suche nach dem „Chateau Baldeau“. Sie ist auf der Durchreise nach Berlin und möchte dort übernachten. Die Dorfbewohner versuchen ihr mit ihren wenigen Französischkenntnissen klar zu machen, das die Baldenau nur eine Ruine ist und bieten ihr ein Zimmer im Gasthaus an.

Eduard ist zur Behandlung seiner Lungenkrankheit in Berlin bei Professor Sauerbruch. Bei einem abendlichen Spaziergang in der „Reichshauptstadt“ trifft er auf eine Gruppe leichtbekleideter Mädchen, die ihn in ein Haus locken. Eduard findet sich in einem Etablissement wieder und kommt mit der „Chefin“ Lucie zusammen, der er von seiner Familie im Hunsrück erzählt. Lucie nimmt irrtümlich an, das es sich bei dem Familienbesitz um Güter handeln muss.

Beide heiraten bald drauf. Als er zusammen mit ihr in den Hunsrück fährt, stellt er die verdutzte (und sichtlich enttäuschte) Lucie seiner Familie vor. Da sich nun herausgestellt hat, das Eduard nicht der Sohn eines Grossgrundbesitzers ist, drängt sie ihn in die Partei.

Pauls Mutter Katharina besucht ihre Verwandtschaft im Ruhrgebiet. Sie wird Zeugin, wie ihr Neffe Fritz wegen Kontakte zur KPD abgeholt und ins KZ verschleppt wird.


3. Weihnacht wie noch nie (1935)

Das Telefon kommt auch in die kleine Hunsrückgemeinde Schabbach.

Lucie hat Kontakte zum Gauleiter, der auch Simon heißt, geknüpft und dafür gesorgt, das Eduard Bürgermeister von Rhaunen geworden ist. Durch einen Kredit einer jüdischen Bank in Mainz bauen sich die beiden eine Villa.

Wilfried Wiegand ist wieder zurück aus Berlin und ist ein SS-Offizier geworden. Dieser bringt Lucie die Nachricht, das hoher Besuch in der Villa ansteht. Drei Nazi-Größen seien auf einer Reise durch den Hunsrück und sollen dort eine Pause einlegen. Lucie ist hellauf begeistert. Ist das die Gelegenheit, ihren Edu ganz nach oben zu bringen?

Die Familie besucht eine Christmesse und ist von der „neuen Zeit“ begeistert. Nur Katharina hat ihre Bedenken…


4. Reichshöhenstrasse (1938)

Maria und Pauline gehen ins Kino und schauen sich einen Film mit Zarah Leander an. Als sie zu Hause auf die Rückkehr von Robert warten, der in Idar-Oberstein ist um Schmuck einzukaufen, erzählt Pauline von den neuen Kunden. Sie zeigt Maria die Totenkopfringe, die bei den Bauarbeitern der Hunsrückhöhenstrasse beliebt sind.

Auch Otto Wohlleben hat einen solchen Ring. Er ist Bauingenieur und wohnt bei den Simons in Schabbach. Abends hilft er dem jungen Ernstchen beim Bauen von Modelfliegern. Als Wohlleben mit einem gebrochenen Arm nach Hause kommt, muss Maria ihn pflegen. Als sie beide zum Tanzen gehen, verlieben sie sich in einander.

Lucie holt ihre Eltern zu sich in den Hunsrück. Auf der Rückfahrt vom Bahnhof muss Lucie einem anderen Auto ausweichen und prallt gegen einen Baum. Lucies Eltern sterben bei dem Unfall.

Martina, eine ehemalige Kollegin Lucies aus Berlin, ist zu Besuch in der Villa. Gefreut hat sich Lucie jedoch wenig. Wird nun bekannt womit Edu’s Frau früher ihr Geld verdient hat?


5. Auf und davon und zurück (1938-1939)

Ein Brief aus Amerika! Gerade als Maria ihren Paul vergessen hatte und mit Otto glücklich war meldet sich der Totgeglaubte aus den Staaten. Auf dem Briefkopf ist eine Firma abgebildet. „Simon Electric Company, Detroit, USA, Postbox“. Paul hat es also in Amerika zu etwas gebracht. Er schreibt, das er die Familie besuchen will und bald nach Deutschland reisen wird. Maria ist entsetzt. Sie weiß nicht wo ihr der Kopf steht. Was wird aus ihrer neuen Liebe?

Otto wird nach Trier versetzt. Maria und Anton fahren nach Hamburg, wo das Schiff mit Paul ankommen soll. Doch ihm wird die Einreise verwehrt, weil er keinen Ariernachweis hat. Maria telegraphiert nach Rhaunen an Eduard, und bitten ihn um Hilfe. Zusammen mit Wilfried durchstöbert dieser Archive mit Kirchenbüchern, um die Abstammung der Familie Simon zu überprüfen. Aber sie schaffen es nicht rechtzeitig ein entsprechendes Dokument zu beschaffen, so dass Paul mit dem Schiff wieder nach Amerika zurück muss.

Im Radio ist zu hören, wie Hitler den Angriff auf Polen verkündet. Nun ist Krieg.


6. Heimatfront (1943)

Der Krieg ist nun auch in den Hunsrück gekommen. Am Ortsrand von Schabbach liegen die Trümmer eines abgeschossenen englischen Flugzeuges. Wilfried Wiegand wird von ein paar Kindern auf einen abgesprungenen Engländer aufmerksam gemacht, der verletzt im Wald liegt. Sie führen den SS-Mann auf zu einer Lichtung. Ohne mit der Wimper zu zucken erschiesst Wiegand den hilflos am Boden liegenden und vor Schmerzen wimmernden Piloten. Später erzählt er, er hätte den Engländer auf der Flucht erschiessen müssen.

Otto Wohlleben ist aus der Organisation Todt zum Bombenentschärfen abkommandiert worden. Da er jüdische Vorfahren hat, können die Nazis auf seine Ingenieurfähigkeiten verzichten. Noch weiss er nicht, das Maria einen Sohn von ihm bekommen hat.
Martha ist aus Hamburg ins Haus der Simons gekommen. Sie ist die Braut von Marias Sohn Anton und hochschwanger. In der guten Stube vom alten Wiegand findet eine Ferntrauung mit dem an der Front im Osten stehenden Anton statt. Ernst fliegt mit einer Übungsmaschine über Schabbach und wirft Blumen für die Braut ab.


7. Die Liebe der Soldaten (1944)

Anton ist in die Propagandakompanie versetzt worden und ist anwesend, als im Wald eine Erschiessung gefilmt wird.

Otto kommt nach Schabbach und fällt Maria in die Arme als er erfährt, das Hermannchen sein Sohn ist. Am nächsten Tag muss er zum Entschärfen einer Bombe ausrücken. Bei dieser Entschärfung geht etwas schief – Otto Wohlleben wird von der Fliegerbombe zerfetzt.

Die Flagstellung in Schabbach wird von Fliegern zerstört. Es gibt Tote und Verletzte.
Bald darauf rücken die Amerikaner in den Ort ein. Lucie hat Mühe, ihre Wertsachen zu sammeln, denn nun müssen sie als Parteiangehörige bestimmt ihre Villa verlassen. Wilfried ist ein gebrochener Mann und kniet geistig abwesend im Musikzimmer. Eduard sieht durch das Fenster zwei schwarze Soldaten, als er das Hitlerbild an der Wand entdeckt.


8. Der Amerikaner (1945-1947)

Martina hat den im Sterben liegenden Pollack in Berlin gefunden. Mit Klavierspielen versucht sie ihn von der draußen tobenden Straßenschlacht abzulenken. Schließlich würde der Arzt kommen, wenn sich das Gefecht beruhigt hätte…

Im Hunsrück sind die Amerikaner eingerückt. Aber nicht nur Soldaten aus den USA betreten den Ort. Auch ein großer Mann mit Hut und schwarzem Fahrer wird in Schabbach gesehen. Als er in der Schmiede den Hammer auf den Amboss schlägt und Katharina vom Friedhof nach Hause läuft steht für sie fest : „Du bist der Paul!“

Das ganze Dorf freut sich, das der „Amerikaner“ wieder da ist und ein Fest gibt, bei dem sich alle sattessen können. Nur Maria freut sich nicht…
Doch auch anderer Besuch betritt das Simon Haus. Klärchen gibt an, die Braut vom noch nicht heimgekehrten Ernst zu sein. Dieser jedoch meidet das Dorf zunächst, da er denkt mit Schwarzmarktgeschäften reich zu werden.

Marias ältester Sohn flüchtet derweil aus der russischen Gefangenschaft und marschiert über die Türkei, Griechenland und die Alpen in den Hunsrück zurück. In seinem Kopf hat er sich währenddessen Patente ausgedacht, die er seiner jungen Frau Martha auf der Wiese vor dem Dorf erklärt.
Katharina legt sich ins Bett, weil sie sich ausruhen will. Als man bald nach ihr schaut ist sie tot.


9. Hermännchen (1955-1956)

Hermännchen ist mit Schulfreunden aus dem Gymnasium in Simmern mit dem Rad am Rhein unterwegs. Er möchte seinen Onkel Ernst besuchen, der mit seinem neuen Helikopter Baumstämme transportiert. Abends besuchen sie eine Kirmes, wo Hermännchen Schnüsschen kennenlernt…

Auch Anton ist Unternehmer geworden und hat sich auf der Wiese vor dem Dorf die „Optischen Werke Simon OHG“ errichtet. Er läßt aber auch die Dorfbewohner an seinem Erfolg teilhaben. Viele sind in Antons Betrieb angestellt. Nach einem Fest, das die Firma Simon veranstaltet hat, liegen Klärchen, Lotti und Hermännchen in einem Bett. Was sie Hermännchen dort zeigen hat für Klärchen und ihn mehr Folgen als nur ein Abenteuer. Sie verlieben sich in einander.

Hermännchen schreibt Lieder und Gedichte für sein Klärchen, die fast doppelt so alt wie er ist.
Die Liebe ist der Familie nicht verborgen geblieben. Anton setzt Klärchen unter Druck. Sie verlässt Schabbach.
Hermann ist außer sich und glaubt Anton und seine Mutter hätten Klärchen aus dem Haus getrieben und seine Liebe zerstört.

Als Anton Hermanns Post liest und heraus kommt, das Klärchen schwanger war, verbietet er ihr jeglichen Kontakt mit Marias jüngstem Sohn. Andernfalls würde die Familie, bei der Klärchen jetzt arbeitet, erfahren, das sie eine „Kindsmörderin“ beschäftigen. Da die Post nun nicht mehr nach Hause geschickt werden kann, bietet sich Ernst an, die Post zu empfangen und heimlich an Hermann weiter zuleiten. An Silvester klaut Hermann Antons Mercedes und fährt zu seinem Klärchen. Dies wird das letzte Treffen der Beiden sein…


10. Die stolzen Jahre (1967)

Zwei dunkle Wagen rollen durch den Schabbacher Wald. Zwei Manager eines Konzerns sind auf dem Weg zu Anton.Sie unterbreiten ihm ein Angebot, seinen Betrieb inkl. seiner Patente für 60 Mio. Mark zu kaufen. Anton bittet um Bedenkzeit. Er möchte den Rat seines Vaters Paul haben, der sich gerade in Baden Baden aufhält und Hermännchen in elektronischer Musikerzeugung unterstützt. Paul gibt seinem Sohn den Rat alles zu verkaufen, so wie er es mit seinem Unternehmen gemacht hat, und sich nur noch seinen Hobbies zu widmen. Doch Anton entscheidet sich anders und bleibt weiter Chef der Schabbacher Firma.

Ernst hat auch ein neues Standbein gefunden. Er kauft Fachwerkbalken, alte Türen und Möbel der Hunsrücker auf, verkauft diese als Antiquitäten weiter. Den Hunsrückern verkauft er neue Türen und Fenster aus Aluminium und Fassadenblenden mit Sandsteinmotiv.

Hermann hat ein Rundfunkkonzert aufgeführt, das auch in Schabbach gehört wird. Nur Glasisch findet die Musik schön.

Maria versteht ihren Sohn nicht mehr. Nicht nur mit seiner Musik hat sie Schwierigkeiten. Auch als er sie besucht und ihr gleich zwei Freundinnen vorstellt, scheint für sie der Draht zu ihrem Hermann abgerissen zu sein…


11. Das Fest der Lebenden und der Toten (1982)

Maria ist gestorben. Alle Mitglieder der Familie kommen zur Beerdigung. Auch Hermann, der fast zu spät gekommen ist. Der Himmel scheint auch über Marias Tod zu weinen – es schüttet in Strömen. Die Beerdigung wird verzögert.

Als man Maria begräbt, suchen die Angestellten von Ernst im Simonhaus nach verwertbaren Altertümern. Als Anton davon erfährt, jagt er die beiden Männer aus dem Haus und nagelt die Tür zu. Doch wenig später entfernt er die Bretter wieder und er, Hermann und Ernst suchen im Haus nach Kindheitserinnerungen…

Maria steht im Nachthemd und mit der Bettwäsche unter dem Arm im Schabbacher Festsaal. Alle Verstorbenen sind dort versammelt und haben bereits auf Maria gewartet: die Reiterin aus Frankreich, Katharina, Pauline, Robert, Wilfried, Glockzieh, Korbmachers Hänschen, Mäthes-Pat, Marie-Goth, Eduard, Lucie, Pierritz und ihr Otto. Nur der Schwiegervater, der Schmied Matthias, ist nicht zu sehen. Maria erfährt von Katharina, das der Opa doch blind war und man ihn deshalb jetzt nicht sehen könne…
In Schabbach ist an diesem Tag Kirmes. Das ganze Dorf feiert ausgelassen. Der Glasisch sieht ein erleuchtetes Tor aussen am Festsaal, auf das er zu geht. Auch er wird nun zu den Verstorbenen im Innern gehören.

Anton bricht auf der Kirmes mit einem Hörsturz zusammen. Martha ist besorgt um die Gesundheit ihres Mannes.
Hermann entdeckt den alten Bergwerksstollen für sich und seine Musik und führt einen Chorgesang mit dem Titel „Geheischnis“ darin auf.