DIE ZWEITE HEIMAT – Inhalt & Fotos

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1. Die Zeit der ersten Lieder (1960)

Hermann hat sein Abitur bestanden. Auf der Abschlussfeier führt er mit dem Schulchor und -orchester eine eigene Komposition auf. Dies soll das Abschiedskonzert für den Hunsrück werden. Er wird die Heimat verlassen, die gegen seine große Liebe zu Klärchen war.
Er sitzt im Zug nach München. In der bayrischen Landeshauptstadt will er an der Musikhochschule Komposition studieren. Im Abteil sitzt ein seltsamer Kerl – Herr Edel. Dieser philosophiert die ganze Fahrt bis in die bajuwarische Metropole lautstark über Gott und die Welt. Sein Musiklehrer aus Simmern, der dem jungen
Musiker aus dem Hunsrück väterlich zugetan ist, hat ihm die Adresse eines früheren Studienfreundes zugesteckt, der in München eine Rechtsanwaltsanwalts hat. Mit einem Empfehlungsschreiben in der Tasche macht sich Hermann auf den Weg zu Dr. Bretschneider. Mit der Hoffnung, eine Bleibe zu finden, betritt
Hermann die Kanzlei.
Doch leider hat Bretschneider keine Möglichkeit, dem jungen Studenten ein Zimmer zu bieten. Von der jungen Rechtsanwaltsgehilfin Renate wird er auf ein kleines Geschäft gegenüber aufmerksam gemacht, in dessen Schaufenster Studenten Zettel zur Wohnungssuche ausgehängt haben. Die Ladenbesitzerin, die ungarische Schneiderin Frau Moretti, hat ein Herz für den jungen Musiker und bietet ihm an, zum nächsten Ersten des kleine Zimmer in ihrer Wohnung zu beziehen, in dem jetzt noch ein Student wohnt, den sie rausschmeißen wird. Auch ein Flügel würde für Hermann zur Verfügung stehen. Mit dieser freudigen Nachricht kehrt er zurück in die Anwaltspraxis. Renate bietet ihm spontan an, in der Zeit bis zum Einzug bei Frau Moretti bei ihr zu wohnen. Sie hat ein Auge auf Hermann geworfen. Einzige Bedingung: Renates Wirtin soll nichts davon merken, dass ein Mann in ihrem Untermieterzimmer wohnt. Hermann nimmt das Angebot an, obwohl er Renate nicht besonders attraktiv findet.
Am nächsten Tag betritt Hermann die Musikhochschule, um die Aufnahmeprüfung abzulegen. Vor dem Prüfungssaal warten viele Studenten. Unter ihnen ist auch Juan, ein Chilene, der Hermann begeistert, weil er zehn Sprachen spricht und auch in München Musik studieren möchte. Hermann besteht die Prüfung und wird fortan Musikstudent sein. Juan trifft er später wieder. Dieser hat die Aufnahmeprüfung nicht bestanden, sein Musikstil wurde von den Professoren als Folklore abgetan.
Juan interessiert sich für Hermanns Kompositionen. Da Hermann seine Gitarre und Juan seine Flöte dabei haben, spiele beide Auszüge daraus.
Beide lernen die Jungfilmer kennen. Das Filmteam – Stefan, Rob und Reinhard – drehen gerade ihren Film „Brutalität in Stein“.
In der Straßenbahn hört er plötzlich heimatliche Laute. Da spricht doch jemand Hunsrücker Mundart. Er trifft Clemens, einen alten Schulfreund, der hier in München in Jazzkneipen als Schlagzeuger arbeitet. Dieser erzählt Hermann, dass er bei ihm wohnen kann. Er hat ein Zimmer beim Kohlenjosef, einem Brennstoffhändler. Hermann freut sich, da er nun nicht mehr bei Renate schlafen muss, deren Avancen ihm mehr als unangenehm sind.
In der Musikhochschule fällt ihm die schöne Cellostudentin Clarissa auf. Aber er spricht sie nicht an. Für ihn ist das Thema Frauen und Liebe tabu. Er hat sich geschworen, nach Klärchen nie mehr eine Frau zu begehren.
Die älteren Semester in der Hochschule geben sich arrogant. Die Kompositionsstudenten Volker, Jean-Marie und Bernd, Anhänger der Neuen Musik, nehmen den Erstsemesterstudenten Hermann nicht ernst, als er den
Übungsraum betritt, der eigentlich ihm zugeteilt war, nun aber von den älteren Studenten für Musikexperimente gebraucht wird.
Die Zeit vergeht. Doch der Hunsrück klebt noch an Hermann. Seine Sprache ist sehr von der Mundart gefärbt. Jetzt in München fällt Hermann ständig auf. Er macht sich zu einer Schauspielschule auf, um Sprachunterricht zu nehmen und Hochdeutsch zu lernen.
Eines Tages erfährt Hermann, dass ein fremdes Mädchen in seinem Zimmer beim Kohlenjosef war und nach ihm gesucht hat. Er bekommt heraus, dass es Klärchen war. Sie hat einen Brief für Hermann hinterlassen, in dem sie sich für immer von ihm verabschiedet.


2. Zwei fremde Augen (1960/61)

Juan lernt die schöne Clarissa kennen und lädt sich selbst ein, sie nach Hause nach Wasserburg zu begleiten. Clarissas Mutter, Frau Lichtblau, ist von dem schöngeistigen Chilenen begeistert. So ein Mann ist ein Schwiegersohn nach ihrem Geschmack. Währenddessen ist Hermann alleine und deprimiert in der Millionenstadt München. Das Geld ist knapp und die Nachricht, die Frau Moretti für ihn hat, er als am Ersten das Zimmer beziehen will, trägt nicht dazu bei, die Stimmung zu verbessern. Das Zimmer, das er bei ihr beziehen wollte, ist doch nicht frei geworden. Er stellt auch entsetzt fest, dass seine Sachen, die auf dem Dachboden bei Frau Moretti hinterlegt waren, verschwunden sind.
Der Verlust seiner kostbaren Kompositionen und Gedichte schmerzen ihn mehr als das Verschwinden seiner restlichen Sachen.
Juan hat einen Job. Bei einer reichen Familie soll er, Hermann und ein paar andere Musikstudenten Hausmusik machen. Doch nach stundenlanger Aufführung klassischer Stücke gibt es als Bezahlung nur eine einzelne Flasche Wein. Hermann scheint vom Pech verfolgt.
In einer Schwabinger Kneipe trifft der junge Hunsrücker auf die Musikstudenten Volker, Jean-Marie, Bernd und Clarissa, die Jungfilmer Stefan, Reinhard und Rob, den Medizinstudent Ansgar, Helga, Olga die Schauspielschülerin und Alex, der ewige Philosophiestudent. Endlich hat Hermann die Chance, die Cellistin kennen zu lernen. Leider ist er mit Renate gekommen und nun versucht er diese los zu werden.
Mitten im Kreis der Studenten sitzt Frau Cerphal. Sie ist eine Verlagserbin und ewige Studentin. Sie lädt die jungen Leute ein, in ihrer Villa, dem Fuchsbau weiter zu feiern.
Hermann schafft es allerdings nicht, Clarissa näher zu kommen. Dafür landet er mit Renate im Bett.
Besuch aus dem Hunsrück. Sein Musiklehrer aus dem Gymnasium in Simmern steht mit seiner Freundin, einer seiner Schülerinnen, in seinem Zimmer beim Kohlenjosef. Er will ihr München zeigen. Sie wollen Hermann mitnehmen und das Nachtleben genießen. Doch Hermann ist krank und bleibt mit Fieber zu Hause.
Es ist Winter. Hermann ist verliebt in Clarissa, aber auch Juan hat sich in die Cellistin verliebt.
Doch alle Drei beschließen nur Freunde zu bleiben. Als sie zu dritt das Kino verlassen finden sie eine leblose Person im Schnee sitzend. Es ist Herr Edel, der erfroren und blau angelaufen mit einer Flasche Schnaps im Schneefall sitzt.


3. Eifersucht und Stolz (1961)

Evelyne hat ihren Vater zu Grabe getragen. Sie will ihre Familie in Neuburg verlassen und nach ihrer Mutter suchen, da sie nun erfahren hat, das sie eine andere leibliche Mutter hat als sie bisher immer angenommen hat. Sie kommt in München an und steuert direkt den Fuchsbau an, die Villa ihrer Tante. Evelyne findet das sie ein ererbtes Recht hat, im Fuchsbau zu wohnen. Sie erinnert sich, als sie bei Frau Ries, der Haushälterin, auf Frau Cerphal wartet, das sie als kleines Kind schon einmal in diesem Haus war.
Inzwischen ist das Haus der Mittelpunkt des Freundeskreises geworden. Hier findet auch die Premiere des Films der Jungfilmer statt, da sie weder einen Verleih noch ein Prädikat der Filmbewertungsstelle erhalten haben. Dazu wird ein riesiger Wehrmachtsprojektor aufgebaut und ein Betttuch als Leinwand aufgehängt. Die
Freunde sind von dem Film begeistert. Anschließend wird ausgelassen gefeiert.
Hermann flirtet mit Helga, was Eifersucht bei Clarissa hervorruft. Evelyne vergnügt sich mit Ansgar, was Olga dazu bringt, sich mit Drogen davon abzulenken.
Weil die Jungfilmer in der etablierten Filmwirtschaft keinen Anklang gefunden haben, verteilen sie überall in der Stadt Aufkleber mit der Aufschrift „Papas Kino ist tot“.
Hermann und Clarissa schreiben gestehen sich gegenseitig in Briefen ihre Liebe.
Hermanns Brief kommt aber nicht an. Clarissas Schreiben schafft es erst nach Wochen, bei Hermann einzutreffen, das sie nur „Hermann Simon, München“ als Adresse angegeben hat.
Evelyne hat mit Hilfe von Frau Cerphal und ihrem Freund Ansgar herausgefunden,wo ihre Tante wohnt. Sie hat ein kleines Milchgeschäft in einem Münchener Stadtteil. Von dieser erfährt sie, dass ihre Mutter im Krieg bei einem Bombenangriff auf die Stadt getötet wurde.


4. Ansgars Tod (1961/62)

Hermann hat für Clarissa ein Cellostück komponiert, mit dem sie einen Wettbewerb gewinnt. Clarissa wird gefeiert und fährt mit dem Stück auf Tournee. Hermann ist darüber enttäuscht, dass seine neue Liebe nun wieder außerhalb seiner Reichweite ist. Er stürzt sich in die Arbeit und hat selbst nun auch Erfolg mit seinen Kompositionen. Bei einer Aufführung seiner Musik trifft er Clarissa wieder. „Wir sind eben Igel“ stellen beide fest und trennen sich.

Ansgar hat sein Medizinstudium aufgegeben und arbeitet jetzt als Straßenbahnschaffner. Seine spießig religiösen Eltern können ihn nicht verstehen. Er ist vom angestrebten Weg des Musterstudenten abgewichen und konsumiert Drogen. Seine Mutter fleht ihn an, sein Leben wieder in geregelte Bahnen zu bekommen. Doch Ansgar lässt seine Eltern nach einem heftigen Streit in der Wohnung zurück.

Im Fuchsbau wird ein Faschingsball vorbereitet. Frau Cerphal trifft auf der Suche nach Kostümen auf dem Dachboden auf Reliquien aus längst vergangener Schwabinger Künstlerzeit.
Auch Ansgar und Evelyne sind eingeladen. Die beiden fahren mit der Straßenbahn. Ansgar albert herum, kann nicht richtig auf die fahrende Straßenbahn aufspringen und bleibt mit dem Fuß in der schließenden Tür hängen. Evelyne muss zusehen, wie er von der Bahn zu Tode geschleift wird.
Die Faschingsparty in Frau Cerphals Villa ist in vollem Gang, als Evelyne apathisch in der Tür steht und den Freunden den Tod von Ansgar schildert.


5. Das Spiel mit der Freiheit (1962)

Hermann jobbt als Klavierlehrer und hat seine Mühe mit einem unmotivierten Sproß aus einer reichen Familie. Diese machen ihm das Angebot mit ihnen in ihr Haus nach Sylt zu kommen. Offiziell um dem Sohn weiterhin Unterricht zu geben, was dieser hörbar nötig hat. Aber wahrscheinlich haben beide Mitleid mit dem Musikstudenten und wollen ihm eine Entschädigung für die Misstöne und die Unlust des Kindes bieten. Hermann nimmt das Angebot an. Die Freunde sind in alle Winde zerstreut. Warum soll er alleine in den Semesterferien in München bleiben?

Dort ist das Pflaster nicht mehr sicher. Die Krawalle des Jahres ’62 veranlassen die Polizei mit roher Gewalt gegen die revoltierenden Studenten vorzugehen.
Hermann kommt unverschuldet mitten in eine Schlägerei zwischen jungen Leuten und Polizisten. Seine Gitarre überlebt dieses Zusammentreffen nicht. Als er sich auf dem Kommissariat über den Polizisten beschweren will, der sein Instrument zerstört hat, entkommt er nur knapp einer Verhaftung. Er muss untertauchen. Per Anhalter flüchtet er aus der Stadt Richtung Sylt.

In Dülmen, wo Helga zu Hause ist und in den Semesterferien hingefahren ist, macht er Zwischenstation.
Helga freut sich, den attraktiven Hermann für sich alleine zu haben. Doch auch ihre Freundinnen Marianne und Dorli finden Gefallen an ihm. Sie feiern Hermanns Ankunft mit Torten aus der Konditorei von Dorlis Eltern. Die Feier nimmt ein Ende, als Helga ohnmächtig zusammen bricht.
Am nächsten Tag feiert Helga Geburtstag. Die Feier mit ihren Freundinnen, Hermann und ihren Eltern und ihrer Oma hat den Stil eines Kindergeburtstags. Aber Helga ist kein Kind mehr. Sie möchte Hermann in dieser Nacht für sich alleine haben. Aber ihre Oma hat bemerkt, dass Hermann mit ihr im Mädchenzimmer ist und klopft wütend an deren Tür.

Hermann hat aber auch eine Einladung von Marianne erhalten, deren Mann zum Gynäkologen-Kongress gereist ist. Nach dieser Nacht verlässt Hermann den Niederrhein und fährt weiter nach Sylt.
Für den Hunsrücker ist der freizügige Umgang auf der Ferieninsel anfangs etwas befremdlich. FKK ist für ihn ein Fremdwort. Doch es gibt für den Studenten gutes Geld zu verdienen. Schließlich braucht er Geld um seine zerstörte Gitarre zu ersetzen.


6. Kennedys Kinder (1963)

In Hermanns Zimmer im Fuchsbau hängen am 23. November 1963 frisch gedruckte Plakate zum Trocknen. „Spuren“ ist auf ihnen zu lesen und sie kündigen sein neues Konzert an. Frau Cerphal lässt im Garten einen Baum fällen, weil sie befürchtet, jemand könnte von ihm erschlagen werden. Doch der Baum fällt in eine unerwartete Richtung und genau in Fensterscheibe zu Hermanns Zimmer. Nicht genug, dass Hermann das Brennmaterial ausgegangen ist, jetzt zieht der eiskalte Winterwind auch noch direkt in sein Zimmer und auf die Plakate.

Plötzlich steht Clarissa in Hermanns Zimmer. Sie sieht ziemlich mitgenommen aus und bittet ihn um 800 Mark. Doch der junge Komponist muss selbst sehen, wie er an Geld für den Lebensunterhalt kommt. Bei Volker und Jean-Marie versucht Clarissa ebenfalls an die Summe zu kommen. Schließlich braucht sie das Geld für eine Abtreibung und einer der beiden muss der Vater des Kindes sein. Die beiden sind ziemlich überrascht. Als Jean-Marie sich gefangen hat  geht er zur Bank und hebt das Geld für Clarissa ab.
Auch der Philosoph Alex kann Geld gut gebrauchen. Doch auch er hat bei seinen Freunden kein Glück als er sie um eine kleine finanzielle Unterstützung für seinen knurrenden Magen bittet. Die Jungfilmer trifft er bei Dreharbeiten. Doch bald haben diese ein Ende. Stefan, Rob und Reinhard streiten sich so sehr über ihre Arbeit, dass sie sich trennen.

Alex streift weiter hungrig durch die Stadt. In einer Telefonzelle findet er eine Brieftasche mit 190 DM. In der nächsten Kneipe will er seinen Fund feiern. Dort trifft er Stefan und strahlt, als er seine Schulden bei ihm bezahlen kann. Später finden beide Olga in ihrer Wohnung. Sie hat Schlaftabletten geschluckt und wollte sich umbringen. Aber beide sind noch rechtzeitig gekommen und retten ihr das Leben.
Am Bahnhof hängt Hermann seine Plakate auf. Plötzlich trifft er Schnüsschen, das Mädchen aus dem Hunsrück, das ihm den Zungenkuss erklärt hat. Er lädt sie zu sich ein. Sie sagt zu, bald mal vorbei zuschauen. Abends treffen sich die Freunde im Fuchsbau. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Aber auch im fernen Dallas geschieht Schicksalhaftes. John F. Kennedy wird erschossen. In einem Münchener Kino wird die Filmvorführung abgebrochen und dem Publikum das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten mitgeteilt.


7. Weihnachtswölfe (1963)

Das „Spuren“-Konzert rückt näher. Hermann bereitet sich darauf vor und hat keinen Sinn für die Weihnachtsstimmung, die sich über die bayrische Landeshauptstadt legt. An seiner Seite ist Schnüsschen, mit der er zusammen ist. Auch Evelyne singt bei Hermanns Konzert und widmet dieses dem Andenken an Ansgar. Nach dem Konzert macht Hermann Schnüsschen einen Heiratsantrag.
Volker besucht Jean-Marie zu Hause im Chateau bei Straßburg und ist vom Luxus beeindruckt.
Stefan will mit Helga Weihnachten auf einer Berghütte in den Alpen feiern. Doch die rothaarige Dichterin wird immer sonderbarer und spielt mit Stefans Gefühlen.

Clarissa ist in Rosenheim angekommen und sucht einen Engelmacher auf, der seine Praxis in einem Kellerraum seines Hauses betreibt. Durch den verpfuschten Eingriff wird Clarissa schwer krank. Volker besucht sie und entdeckt ihren Zustand. Auf dem schnellsten Weg wird die junge Cellistin ins Krankenhaus eingeliefert.
Um ihr die Missbilligung der Krankenhausärzte und -schwestern für ihr strafbares Verhalten deutlich zu machen, wird Clarissa am Heiligen Abend eine junge Mutter ins Nachbarbett gelegt, die mit ihrem Mann, den älteren Kindern und dem Neugeborenen glücklich die Weihnachtsnacht feiert. Clarissa flieht aus der Klinik, dabei trifft sie ihre Mutter, die ihr vorwirft, eine Mörderin zu sein.
Bei Hermann kommt Clarissa unter, der alleine im Fuchsbau hockt. Beide kuscheln sich ins Bett, weil es nicht geheizt ist.


8. Die Hochzeit (1964)

Schnüsschen ist zu Silvester nach Hause in den Hunsrück gefahren, um im Kreis ihrer Familie traditionsgemäß den Jahreswechsel zu verbringen. Die Verwandtschaft, die das kleine Hunsrückhaus füllt, will natürlich wissen, ob Schnüsschen nicht einen „Schatz“ hätte und bald heiraten will.
Elisabeth, Schnüsschens beste Freundin, bittet diese, nach deren Rückkehr nach München, als Babysitter bei ihr einzuspringen. Hermann begleitet seine Freundin. Nachts testen beide das japanische Bett von Elisabeth und ihrem Mann.

Um eine Wohnung zu finden und um die misstrauischen Chefs der Wohnungsgesellschaft zu überzeugen, schwindeln die beiden, dass Hermann ein gut verdienender Auftragskomponist und beide schon verheiratet seien.
Clarissa hält sich in Paris auf. Sie hat sich von ihrer Abtreibung erholt und konzentriert sich auf ihre Musikkarriere.
Im Sommer des gleichen Jahres heiratet Hermann seine Waltraud. Im Fuchsbau wird ausgelassen gefeiert. Auch Tante Pauline und Marie-Goot kommen aus dem Hunsrück. Mutter Maria sei die lange Autofahrt zu anstrengend. Auch Schnüsschens Vater steht später in der Tür.
An der reich gedeckten Festtafel sitzen alle Freunde – bis auf Clarissa – sowie Frau Moretti, Dr. Bretschneider, Clemens und Frau Cerphal und die Hunsrücker Verwandtschaft.
Als man später im Garten feiert, provoziert Helga Stefan, indem sie sich vor dessen Augen mit dem Trompeter von Clemens‘ Blasmusik-Combo vergnügt. Olga befindet sich wieder im Opiumrausch, als plötzlich Clarissa auftaucht, um Hermann zur Hochzeit zu gratulieren.
Das Hochzeitspaar zieht sich zur Hochzeitsnacht in ihre noch fast leerstehende 2-Zimmer-Wohnung zurück.
Derweil gerät die Feier im Garten der Fuchsbauvilla an ein jähes Ende. Juan greift unversehens zu einem Gewehr, das die Jungfilmer als Requisite benutzen und will sich in einem Anfall von Selbstmitleid und Verzweiflung erschießen. Die Freunde können ihn gerade noch daran hindern. Frau Cerphal wirft alle bis auf Juan aus ihrem Haus. Das Ende des Treffpunktes Fuchsbau ist gekommen.


9. Die ewige Tochter (1965)

Lulu, Hermanns und Schnüsschens kleine Tochter, hält beide nächtelang wach. Hermann versucht in dieser Atmosphäre von Kindergeschrei und Windeln seiner Kompositionsarbeit nachzukommen.
Clarissa ist entsetzt, als sie feststellt, dass ihr kostbares Cello beim Rückflug aus Amerika, wo sie eine erfolgreiche Tournee absolviert hatte, beschädigt wurde. Nur gut, dass sie ihren Volker hat, mit dem sie eine Beziehung beginnt. Er kann sie trösten und ihr Kraft für ihre weitere Karriere geben.

Der Vater von Frau Cerphal liegt im Sterben. Sie fährt zu ihm ins Altersheim. Er möchte, bevor er stirbt, noch einige Dinge geregelt wissen und schickt Frau Cerphal mitsamt eines Schlüssels in sein Büro im Verlagsgebäude. Mitten in der Nacht betritt sie das Gebäude und wird vom Wachdienst für eine Einbrecherin gehalten. Sie findet Dokumente, aus denen hervorgeht, dass die Villa, in der sie wohnt, gar nicht ihr gehört, sondern dem Juden Goldbaum, dem früheren Kompagnon ihres Vaters, der vor Ausbruch des Krieges emigriert war.

Als sie eines Abends nach einem neuerlichen Besuch im Büro in die Villa zurückkehrt, findet sie einige Studenten vor – unter ihnen Helga – die den Fuchsbau als Ort für eine Diskussion über die Notstandsgesetze nutzen. Sie droht den jungen Leuten mit der Polizei, wenn diese nicht das Haus verlassen würden. Als die Nachricht vom Tod des Vaters eintrifft verlassen die Studenten schweigend das Gebäude.


10. Das Ende der Zukunft (1966)

Er kann es kaum fassen, als er die Baugrube sieht. Reinhard ist von seinen Auslandsdreharbeiten zu einem Dokumentarfilm für einen Chemiekonzern aus Mexiko zurückgekehrt. Er will zum Fuchsbau und findet nur die Grube vor, die die Abrissbagger von der Villa übrig gelassen haben. Frau Cerphal hat auf Anraten ihres Freundes Gattinger das Haus an eine Wohnungsbaufirma verkauft, die auf dem Gelände ein Mehrfamilienhauskomplex errichten will. Er versucht, mit seiner Kamera die Überreste des Mittelpunktes des Freundeskreises festzuhalten.

Er trifft Hermann und dieser ist bereit, ein Requiem für die Villa zu schreiben. Zu der „Trauerfeier“ sind die Freunde noch einmal erschienen.
Trixi, die kleine Schwester der Cutterin aus der Filmfirma, für die Reinhard arbeitet, drängt ihn dazu, ihr eine Rolle in einem seiner Filme zu schreiben. Doch Reinhard hat andere Dinge im Kopf. Er hat die Hintergründe zur Geschichte der Fuchsbau-Villa erfahren und macht sich auf den Weg, die Nichte von Frau Cerphal, Esther, in Venedig zu suchen. Er trifft sie in der Lagunenstadt bei der Arbeit. Sie ist Fotografin. Er verliebt sich in sie. Sie erzählt ihm von ihrer Lebensgeschichte und ihrer jüdischen Mutter und ihrem Vater, dem Nazi Gattinger. Eben dieser Gattinger, der nun als „Finanzberater“ mit Frau Cerphal lebt. Esther erfährt, dass eigentlich ihr die Villa in Schwabing gehört hätte. Sie erhebt nun Anspruch auf das Erbe. Doch als Frau Cerphal nebst Gattinger von einer Südamerikareise zurückkehrt, stellt sich heraus, dass sie das gesamte Vermögen bei Spekulationen, zu denen Herr Gattinger sie ermutigt hat, verloren hat.

Die Rechtsanwaltsgehilfin Renate hat sich ihren Traum erfüllt. Zwar wollte sie niemand als Schauspielerin arbeiten lassen, doch sie hat nun mit ihrem Freund eine Kneipe eröffnet, auf deren Bühne sie jetzt auftritt. Ein paar der alten Freunde, darunter auch Hermann, besuchen ab und zu „Renates U-Boot“, wie die Kneipe heißt, und ihre Vorstellungen.

Nachdem Reinhard sein Drehbuch über Esther fertiggestellt hat, verlässt er Esther und kehrt zurück nach Deutschland. Trixi konfrontiert ihn mit ihrer Ansicht über seine Wesensart. Er trifft sich mit den anderen „Jungfilmern“ am Ammersee, um das weitere Vorgehen für das Filmprojekt zu besprechen.
Als Reinhard auf den See hinausrudert und nicht zurückkehrt, ist für die Freunde gewiss, dass er verschollen bleiben wird.


11. Zeit des Schweigens (1967/68)

Esther besucht mit ihrem Vater, dem alten Gattinger, in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Sie versucht die Vergangenheit und die Erinnerungen an ihre Mutter mit der Kamera festzuhalten.
Clarissa hat das Cellospiel aufgegeben und ist eine fürsorgliche Mutter geworden. Mit ihrem Kind von Volker hat sie alle Hände voll zu tun.

Hermanns Karriere ist dagegen ungebrochen im Aufwind. Er gewinnt mit einem Musikstück einen Preis in Cannes.
Außerdem erhält er von Konsul Handschuh, dem Chef der Filmproduktionsfirma, für die Hermann nun arbeitet, ein eigenes Musikstudio und Freiraum für seine musikalischen Experimente.
Rob, der ebenfalls bei der Isar-Film arbeitet, hat ein Filmprojekt in Entwicklung: „Varia-Vision“. Hermann soll die sphärische Musik dazu komponieren.

Bei der Pressepräsentation dieses Projektes, für das eine Halle eingerichtet wurde, kommt es zu Komplikationen. Ein Projektor läuft nicht an. Rob schaut nach dem Gerät. Aus Versehen wird es zu früh eingeschaltet und Rob wird von der Lampe des Projektors derart geblendet, dass er sein Augenlicht verliert. Für den Kameramann Rob kann es nichts Schlimmeres geben. Erst nach Wochen erlangt er seine Sehkraft zurück.


12. Die Zeit der vielen Worte (1968/69)

Clarissa hält es im kleinbürgerlichen Familienidyll nicht mehr. Sie lernt ein buntgemischtes Frauenensemble kennen, das gerade durch Europa tourt. Kurzentschlossen schließt sie sich an und überlässt die Kindererziehung kurzerhand ihrem Volker.
Auch Schnüsschen hält es in der althergebrachten Frauenrolle nicht mehr aus. Sie hat sich an der Uni eingeschrieben und studiert nun Soziologie. Nebenbei arbeitet sie bei der Drogenberatung und macht die gemeinsame Wohnung zum Unterschlupf für Benachteiligte, wie sie sagt.

Hermann ist nicht begeistert über Schnüsschens so intensives soziales Engagement und ihr neues Interesse an Bildung und Politik. Es kommt zum Streit zwischen den beiden. Hermann verlässt Schnüsschen und geht nach Berlin. Er braucht Abstand. Zu fremd ist ihm seine Frau geworden.
In Berlin arbeitet Stefan an einem Film mit dem Titel „Die deutsche Angst“, in dem Olga die weibliche Hauptrolle spielt. Doch auch hier scheinen traditionelle Rollenverteilungen kein Gewicht mehr zu haben. Der Regisseur hat nicht mehr das alleinige Sagen über den Verlauf der Dreharbeiten. Alle Beteiligten mischen sich ein und versuchen ihre Visionen einzubringen. Statt den Film weiter zu drehen wird nun tagelang diskutiert. Besonderen Anteil an den Diskussionen und der Blockade der Dreharbeiten hat Helga, die nun wieder in ihrem Element ist. Sie versucht ihre politischen Ansichten im Film realisiert zu sehen.
Schließlich platzt Stefan der Kragen und er lässt die weiteren Dreharbeiten platzen.

Das Entsetzen bei allen Beteiligten ist groß. Nur Stefan lehnt sich entspannt zurück. Er konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er konnte den haltlosen Zustand am Drehort beenden und dem Angebot einer amerikanischen Filmfirma nachkommen, die Stefan 80.000 Mark dafür boten, seinen männlichen Hauptdarsteller aus dem Vertrag zu nehmen.
Hermann kommt in der Wohnung von Helga unter, die mit ihrer Freundin Helga und anderen Mitgliedern der Kommune dort wohnen. Hermann durchlebt eine Nacht, die durch Sex und Drogen geprägt ist.
Hermann hat sich vom Rausch noch nicht ganz erholt, da fährt er wieder zurück nach München.


13. Kunst oder Leben (1970)

Die Isar-Film hat eine eigene Loge im großen Bierzelt auf dem Oktoberfest. Auch Hermann ist mit dabei. Konsul Handschuh ist begeistert vom Talent und Elan des jungen Künstlers. Er bietet ihm die Übernahme seines Betriebes an. Er und seine Frau haben keine Kinder und Handschuh spürt, dass es bald mit ihm zu Ende gehen kann. Hermann ist vom Angebot überwältigt. Er kann sich nicht entscheiden und bittet um Bedenkzeit.

Niemand seiner früheren Freunde ist erreichbar. Sie sind in alle Winde verstreut. Alex hat für ihn keinen rechten Rat und Clarissa ist auf Tournee. Er erfährt wo sie gerade Station macht und nutzt seine Bundesbahnnetzkarte, um ihr hinterher zu reisen. Doch er kommt zu spät. Das Ensemble ist bereits abgereist. Im Zugabteil trifft er Renate, die immer noch absurde Theatervorführungen gibt. Am Rhein sieht er sein Cabrio, in dem Schnüsschen und Lulu sitzen. Am nächsten Bahnhof steigt er aus, und findet das Cabrio an einem Zirkus wieder, in dem Juan als Artist auftritt. Doch Schnüsschen weist ihn ab. Auch zu Juan dringt er nicht durch.

Der Zug wird gestoppt. Polizisten sind mit Hubschrauber, mehreren Einsatzwagen und MPs dabei, die Waggons nach Terroristen zu untersuchen. Auch Helga ist unter den Gesuchten.
Die hat sich inzwischen in Berlin bei Stefan versteckt. Als sie am nächsten Tag bereits untergetaucht ist, wird die Wohnungstür von der Polizei mit einer MP durchsiebt, als Stefan sie gerade öffnen will.
Hermann ist in Amsterdam angekommen. Endlich trifft er Clarissa, nachdem er ihr Stück „Hexenpassion“ besucht hat. Nach der gemeinsamen Nacht in einem Hotelzimmer ist Clarissa verschwunden.
Hermann macht sich nach Schabbach auf. Auf dem Weg ins Dorf trifft er den alten Glasisch, der den jungen Komponisten gleich erkennt.