Die Zuschauer, die HEIMAT, in zwei lange Kinonächte geteilt, in diesem Sommer beim Münchner Filmfest sahen, jubelten. Als Edgar Reitz´ Riesenwerk dann beim Festival in Venedig aufgeführt wurde, war es quasi amtlich: HEIMAT ist das Summum opus des neuen deutschen Films.
(…) Zeit, die Reitz sich nimmt und die zu nehmen er auch dem Zuschauer abverlangt, bestimmt wesentlich die Bilder; nie werden sie in Zwecke eingebunden, müssen schnell etwas beweisen. Sie sind einfach da. (…) Bemerkenswert ist, wie sehr sich Reitz, auch auf die Gefahr hin, mißverstanden zu werden, allzu deutlicher Kommentierung enthält. Schabbach, so fühlt der Zuschauer, ist die Mitter der Welt; aber weil es so ist, weil Privatheit das Glück der Menschen bestimmt, ist diese Welt auch zerstörbar.“
Elisabeth Bauschmid in: SUEDDEUTSCHE ZEITUNG, 3.10.1984