Edgar Reitz zum Thema HEIMAT-Fortsetzung und den Umgang der Öffentlichkeit damit.
Aus einer Email von Edgar Reitz:
„Die Rheinland-Pfälzische Kulturstiftung hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, eine Anschubfinanzierung für ein zweiteiliges Filmprojekt zu gewähren, das ich dort unter dem Arbeitstitel DIE AUSWANDERER zur Förderung eingereicht hatte. Eine „Anschubfördereung“ dient lediglich dazu, geeignete Autoren mit der Abfassung von Drehbüchern zu beauftragen, sowie Motivsuchen, Kalkulationen und Recherchen durchzuführen. Erst wenn diese Arbeiten erfolgreich beendet sind, können wir versuchen, das große Geld für die Filmherstellung zu finden. Das wird aber aller Voraussicht nach sehr schwer werden, da die Realisation eines Films über die Auswanderung der Hunsrücker nach Brasilien gewaltige Kosten für die Erstellung von historischen Bauten, Ausstattungen etc. verursachen wird. Die Summen überschreiten bei weitem alles, was man zur Zeit aus staatlichen Fördertöpfen, von Fernsehanstalten oder Koproduzenten zusammenbringen kann. Erst wenn diese ungewöhnlich hohe Finanzierung mit Hilfe von potenten Partnern, die wir bis heute noch nicht einmal mit dem Namen kennen, gelingen sollte, kann von einem ernstzunehmenden Projekt gesprochen werden. Das bedeutet: Niemand darf bisher davon ausgehen, dass die beiden Filme wirklich gedreht werden. Ich spreche nur ungern über diese leidige Situation, weil es immer wieder Leute gibt, die bei jeder öffentlichen Andeutung meinen, es ginge nun tatsächlich weiter mit HEIMAT. Schon nach den verstreuten Pressemeldungen letzten Sommer habe ich zahlreiche Anfragen von Journalisten, Schauspielern und Lokalpolitikern erhalten, die ich alle mühsam aufklären und demotivieren musste, da es sich keineswegs um ein reales Projekt handelt, sondern lediglich um Ideen ohne Produktionshintergrund. Ich bitte auch jetzt darum, die Dinge als das zu betrachten, was sie sind: Gedankenspiele und Hoffnungen, die von der Mainzer Kulturstiftung geteilt werden; mehr nicht! Ich wäre Ihnen und allen HEIMAT-Fans dankbar, wenn sie realistisch blieben und mich mit Anfragen über einen angeblichen neuen Film verschonen. Es tut mir weh, zu sehen, wie naiv sogar professionelle Schauspieler gewisse Meldungen über Filmprojekte betrachten, die nichts als Gedankenspiele sind.“