Es geht auch anders

Es geht auch anders

Egon Netenjakob
Es geht auch anders
Gespräche über Leben, Film und Fernsehen

488 Seiten, 103 Fotos
Hardcover, 14,8 x 21 cm
Preis: EUR 28,00 (Stand 08.03.08)

ISBN 978-3865051714

Zum Inhalt
Das Buch versammelt 25 Gespräche, die der renommierte Fernsehpublizist Egon Netenjakob mit Regisseuren, Dramaturgen und Produzenten aus West und Ost geführt hat; dabei geht es sowohl um biografische wie um künstlerische und produktionsbezogene Fragen. Zu den Gesprächspartnern gehören Fernsehmacher aus verschiedenen Generationen, von Wolfgang Staudte über Edgar Reitz und Margarethe von Trotta bis zu Dominik Graf, Detlev Buck und Andreas Dresen. Die von Netenjakob geführten Gespräche sind sehr komplex, weil sie mit großer Aufmerksamkeit die Erfahrungen der Interviewten vermitteln: politisches und soziales Umfeld in der Jugend, Unterschiede der Ausbildung, Zugang zum Medium Fernsehen, Zustände bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten in der Bundesrepublik und beim staatlichen Fernsehen der DDR, Konflikte in den Hierarchien, Erinnerungen an einzelne herausragende Produktionen. Die personalisierte Annäherung an das Thema führt zu sehr konkreten Informationen, die sich an keiner anderen Stelle in so konzentrierter Form finden lassen. Es gehört zu Netenjakobs spezifischen Fähigkeiten, Menschen zu befragen und sie zur intensiven Selbsterforschung zu bringen. In der Summe der Beiträge erschließt sich die Geschichte des Fernsehens der Bundesrepublik, aber auch der DDR, in einer sehr anschaulichen und lebendigen Form.

Kapitel Edgar Reitz:
Unter dem Kapiteltitel „Der Erzähler“ gibt Egon Netenjakob Passagen aus einem Interview wieder, das er mit Reitz in dessen Haus Anfang April 1993 führte, also nach den ersten Aufführungen von DIE ZWEITE HEIMAT. Trotzdem wollte er Reitz keine Fragen zu diesem Filmzyklus stellen sondern „nach der biografischen Verknüpfung“ in HEIMAT. Folglich wird die Reitz’sche Art des Filmemachens und Erzählens beleuchtet und deren Wurzeln in seiner Hunsrücker Kindheit und Familie, dessen spätere „Zuflucht in der Avantgarde„, sein langer „Kampf um Anerkennung„, und „Die verspätete Wende zum Erzählen„.
Im Anschluss an dieses Kapitel stellt der Autor ein ausführliches Essay über die DIE ZWEITE HEIMAT, das er 1993 in sieben Folgen für den Mediendienst „Funk-Korrespondenz“ schrieb.

Der Autor
Egon Netenjakob, freier Publizist und Übersetzer, lebt in Köln. Geboren 1935 in Ahlen (NRW), in Wanne-Eickel aufgewachsen. Er befasst sich in seinen Aufsätzen immer wieder mit dem Fernsehfilm. Kriegskind-Erfahrungen begründen Netenjakobs Bedürfnis, Film- und Fernsehkünstler in ihrer persönlichen Beziehung zur Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts zu verstehen. Er montierte die kritische Ton-Collage: »Hörspiel für Fernseher« (WDR 1975). Buchveröffentlichungen: Anatomie der Fernsehserie (1976), Liebe zum Fernsehen (1984, über Klaus Wildenhahn), Eberhard Fechner (1989), Wolfgang Staudte (1991), TV-Filmlexikon 1952-1992 (1994). Bert-Donnepp-Preis für Medien-Publizistik 2003. Übersetzung aus dem Dänischen: u.a. Kaj Nissen Die Elf (2005).

Pressestimmen
»Es ist ein Interview-Sammelband, dem das Kunststück gelingt, in Form von teilweise recht persönlichen Gesprächen Schlaglichter auf die deutsche Film- und vor allem Fernsehgeschichte zu werfen … Das Buch ist eine Fundgrube.« (Frankfurter Rundschau)
»Unter den Publikationen, die sich mit dem Fernsehen beschäftigen, zählen jene von Egon Netenjakob zu den Ausnahmeerscheinungen. Bei der Lektüre entsteht ein Panoptikum des deutschen Fernsehfilms von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Egon Netenjakob, dessen Sympathien für Regisseure wie Edgar Reitz oder Margarethe von Trotta aus seinem schön gestalteten Buch deutlich herauszulesen sind, hat das Fernsehen immer schon ernst genommen. Es geht um das, was man dem Massenmedium Fernsehen gesellschaftlich wie ästhetisch abfordern kann, ja, muss: Es geht um die Ernsthaftigkeit der Arbeit im Medium des Fernsehfilms.« (Funkkorrespondenz)

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