Wie damals in Wienau „Heimat“ gedreht wurde

Edgar Reitz kam mit seinem Film-Team in den Westerwald

-kes- Ein sonniger kalter Wintertag im Februar 1982. Die Propeller einer Messerschmied glänzen silbrig in der Westerwälder Morgensonne. Riesige Tarnnetze verdecken die Anlagen des Luftsportvereins Neuwied auf dem Flughafen Wienau bei Dierdorf – für die Dreharbeiten zur elfteiligen ARD-Familiensaga „Heimat“. Die Chronik aus dem Hunsrück feiert am Sonntag um 20.15 Uhr ihre Bildschirm-Premiere. Edgar Reitz drehte mehrere Tage lang mit seinem Team auf dem Wienauer Fluggelände. Hier fand Reitz – Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in einer Person – das ideale Gelände für einige Szenen. So können sich Ortskundige sicher sein „das kennen wir doch alles“, wenn im Film der Ausbildungsflugplatz für eine Gruppe von Flugschülern der deutschen Luftwaffe um das Jahr 1944 zu sehen ist.
Bei den Dreharbeiten in Wienau war neben anderen Darstellern zum Beispiel Jörg Hube dabei und Johannes Metzdorf der sich Urlaub nehmen mußte für die Filmerei – er ist nämlich Pfarrer in Bacharach. Der größte Teil des mittlerweile schon hochgelobten Mammut-Streifens wurde allerdings im Hunsrück-Dorf Woppenroth bei Simmern gedreht.
Vor zwei Jahren arbeitete das Film-Team in Wienau auch mit aufwendigen Trickaufnahmen: Vor eine Kamera wurde eine große Plexiglasscheibe montiert. Darauf klebten kleine, detailgetreue Zeichnungen imaginärer Flughafengebäude. Einige Meter weiter baute Ausstatter Franz Bauer sieben kaum einen halben Meter lange Flugzeug-Attrappen auf. Im Fernsehen können wir jetzt sieben große imponierende Jagdflieger der Luftwaffe sehen, die startbereit auf der Rollbahn des Flughafens stehen, dessen Gebäude im Hintergrund zu erkennen sind…
 
Artikel in der Rheinzeitung vom 15.09.84
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