Hallo, ich habe gerade die letzte Folge der Staffel eins gesehen und habe zu der Folge „die lebenden und die Toten“ eine Frage: was bedeutet die Szene mit den Starfighter, die bei der Beerdigung über den Friedhof fliegen? Gibt es dazu ein Statement oder eine Erklärung?
Ulrich V. auf Facebook
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bekanntlich war der militärische Flugbetrieb durch den von den Amerikanern betriebenen Flugplatz Hahn jahrzehntelang eine Belastung des Hunsrücks. Ich habe das Thema in dem Dokumentarfilm GESCHICHTEN AUS DEN HUNSRÜCKDÖRFERN ausführlich behandelt. In einem Film, der die Geschichte des Hunsrücks zum Hintergrund hat, dürften die amerikanischen Tiefflieger natürlich nicht fehlen. Sie beschreiben auch die Kriegsangst, die für die damalige Zeit typisch war und die in den Gesprächen während der Beerdigungs- Szene immer wieder anklingt.
Während wir mit den Amerikanern wegen einer Drehgenehmigung verhandelten, kam mir die Idee die Kameraposition des Starfighter-Piloten einmal einzunehmen und in unserer Erzählung die völlig andere Perspektive eines solchen Piloten sichtbar zu machen. Gernot Roll bekam die Genehmigung im Cockpit mitzufliegen, so dass er die Aufnahmen „aus der Hand“ machen konnte. Das Bild zeigt wie winzig der Hunsrück aus dieser Perspektive erscheint und wie wenig die Schicksale der dort lebenden Menschen aus dieser Sicht noch eine Rolle spielen.
Was die Genehmigungen angeht, waren die Amerikaner damals recht unkompliziert. Ich erinnere mich noch, dass eine besondere Schwierigkeit darin bestand unser Drehmotiv so zu überfliegen, dass die Schatten der beiden Starfighter tatsächlich über den Friedhof von Schabbach huschen. Das erforderte eine sehr genaue Synchronisierung der Handlung und Abstimmung mit der Kamera auf die Sekunde genau. Dass dieses Bild uns gelang, ist etwas, das mich auch heute noch erstaunt.[…]