Die andere Heimat

Die andere Heimat – Erzählung

Im Droemer Knauer Verlag erscheint am 01.10. 2013 die Erzählung Die andere Heimat vom Co-Autor der Drehbücher Gert Heidenreich.
Das Buch im Hardcover hat 128 Seiten und wird 12,80 EUR kosten.
ISBN: 978-3-426-28111-6

Der Verlag schreibt dazu:
Eine Erzählung von Freiheitssehnsucht und ­Verzweiflung der Menschen im Hunsrück um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor allem aber von ihrer Hoffnung, ihrer Heimatliebe und ihrem Mut. Sie widerstanden einem Winter mitten im Sommer, erlebten jahrelange Hungersnöte, eine Epidemie nahm ihnen die Kinder.
Dennoch hielten sie an ihren Träumen von einem besseren Leben fest und glaubten an ihre Zukunft.

Hier eine Leseprobe

Update 26.08.2013:
Edgar Reitz sandte uns heute per Email eine Anmerkung zu diesem Buch:

Die Erzählung von Gert Heidenreich war nicht die Vorlage für das Drehbuch DIE ANDERE HEIMAT. Sowohl die Handlung als auch die Figuren sind im Film anders. Heidenreichs Erzählung ist ein Nebenprodukt der gemeinsamen Drehbucharbeit.
Edgar Reitz schreibt zu der Entstehungsgeschichte in seinen Buch DIE ANDERE HEIMAT, mein persönliches Filmbuch, SCHÜREN-VERLAG, das Mitte September 2013 erscheinen wird, folgendes zur Entstehung der Erzählung: „Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist es nicht das Leben, das die Geschichten schreibt, sondern es sind die Autoren, die den Sinn für Geschichten besitzen und die Bilder, die das Leben anbietet, überhaupt erst erzählbar machen. Das Narrative ist zuerst ein Fluss der Sprache. Von diesen Ursprüngen des Erzählens wollte ich profitieren und gab Gert Heidenreich den Auftrag, unseren Recherchen, Gesprächen, Motivsuchen im Hunsrück und Spielen mit den Figuren der Schabbach-Geschichte in einer freien literarischen Erzählung, unabhängig von jeglicher Filmdramaturgie, Ausdruck zu verleihen. So hoffte ich, mit seiner Hilfe den Eintritt in die Welt des Erzählens zu öffnen. Ich wollte das Gefühl überwinden, dass die vielen Dokumente und recherchierten Fakten noch immer unsere Geschichte erdrücken. Man nennt diesen Schritt, mit dem man sich von der Stoffsammlung und den Handlungsstrategien entfernt, Fiktionalisierung: Alles soll anders werden als die Tatsachen, aber nichts soll ihnen widersprechen. Ich hoffte, dass Gert Heidenreichs Erzählung dieser Schritt gelingen würde. Mit meinem Auftrag ging er in literarische Klausur. Mit seinem Text, den er mir Wochen später vorlegte, wurde der Schritt ins Fiktionale vollzogen. Es spielte für mich jetzt keine Rolle mehr, dass Heidenreichs Erzählung weit von jeglicher filmischen oder verfilmbaren Form entfernt war. Auch der eigentliche Plot war nicht entscheidend, weil es mir um etwas schwer Beschreibbares ging: um das Öffnen einer magischen Pforte, hinter der die Geschichten unabhängig werden von den Tatsachen. Heidenreichs Erzählung entwickelte sich in permanenten Spiralen, in Voraus- und Rückblenden, Assoziationen und parallelen Zeitebenen, die sich an der modernen Erzählform des experimentellen Romans orientierte und die Gesetze der filmischen Erzählung auf imponierende Weise ignorierte. Gerade der Umstand, dass Heidenreichs literarische Erzählung keine Vorlage für ein Drehbuch sein konnte und wollte, ließ Raum für die dann einsetzende eigentliche Drehbucharbeit.“