Andreas Külzers Heimat liegt in der Großstadt

In Steinbach und Simmern ist der Schauspieler aus Düsseldorf aufgewachsen -In Heimat 3 spielt er Anwalt Dieter Simon.

In „Heimat3“ spielt er Dieter Simon, einen ausgebufften Anwalt und Sohn des Familienpatriarchen Anton Simon, im wirklichen Leben ist Andreas Külzer (30) ein sensibler auf Zwischentöne achtender Schauspieler, den seine Rolle wieder zurück, in seine alte Heimat bringt.
Denn Külzer stammt aus dem Hunsrück, ist in Steinbacb und Simmern aufgewachsen. Nach der Schule begann er eine Maler-Lehre. Er war eigentlich vorbestimmt das väterliche Anstreichergeschäft zu übernehmen. Aber sein Talent tendierte in eine ändere Richtung, die er nach bestandener Gesellenprüfung konsequent verfolgte. Seinen Ma-erkillel hängte er mit 18 Jahren an den berühmten Nagel und zog nach Mainz, um sein Abitur nachzumachen. Den begehrten Platz an einer Schauspielschule in Düsseldorf erhielt er auf Anhieb. Seinem lang ersehnten Wunsch Schauspieler zu werden, stand nichts mehr im Wege. Seitdem zieht er durch die Republik, hat unterschiedlichste Arrangements an Theatern von Oldenburg bis Freiburg und lebt gerade in Düsseldorf.


Zum Besuch Im Hunsrück gehört für Andreas Külzer auch ein Gang auf den Friedhof der Nunkirche in Sargenroth. Hier liegt seine Film-Verwandtschaft aus Heimat begraben.

Anfang der 90er Jahre stand er mit Marita Breuer, der Maria aus „Heimat 1“ auf der Bühne. Klar, dass die Reitzsche „Heimat‘ ein Thema für den gebürtigen Hunsrücker war. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Pläne für „Heimat 3“. Külzer nahm Kontakt mit der Reitz-Filmprodukionsgesellschaft auf und bekam einen Termin – in Simmern im Pro-Winzkino. Dort traf er den berühmten Regisseur. Sie vereinbarten Probeaufnahmen, die dann im Herbst 2001 erfolgreich verliefen. Külzer erhielt die Rolle des Dieter Simon, eines gewieften Anwalts, der die Interessen der zerstrittenen Mitglieder im eigenen Simonschen Familienclan vertritt.
Dies war für ihn auch der Einstieg ins Fernsehgeschäft. Mittlerweile hatte er eine Gastrolle in der Soap „Verbotene Liebe“, am 5, Oktober ist er in der RTL-Serie „Beauty Queen“ zusehen.
Seine wahre Liebe gehört aber weiterhin dem Theater. In Köln steht er mit dem Psycho-Stück „Elling“ seit mehr als 70 Vorstellungen auf der Bühne. Ganz gespannt ist er auf die Kritiken und das Echo, das die bundesweite TV-Ausstrahlung im Dezember haben wird. Einen Wechsel ins ausschließliche Femsehgeschäft kann er sich allerdings nicht vorstellen. „Theater ist viel lebendiger“, sagt er nach fast zwanzig Jahren Bühnenerfahrung,
Eine Rückkehr in den Hunsrück steht für ihn nicht zur Debatte. Zu sehr schätzt er daß Lehen in der GroBstadt. Viele seiner Freunde sind zurückgekommen, seine Verwandten leben auch noch im Hunsrück. Sie zu besuchen und die Landschaft zu genießen macht ihm schon Freude. Aber Leben? Nein, dafür ist das nächste Theater dann doch zu weit weg.
Werner Dupuis

Artikel in der Rheinzeitung vom 28.09.04
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