Film-Gräber als Attrappe
Wer auf den Spuren der dreiteiligen Filmproduktion „Heimat“ wandelt, darf am Friedhof der kleinen Hunsrück-Gemeinde Sargenroth nicht vorübergehen. Hier drehte der bekannte Regisseur Edgar Reitz (fast) authentisch, als in seinen Filmen nach Drehbuch wichtige Personen verstarben. So zum Beispiel Ernst Simon, der in der dritten Heimat-Staffel mit seiner Chessna gegen den Loreley-Felsen geflogen war. Ihre letzte Ruhe hat in einem Familiengrab auch Marie-Goot der Familie Simon gefunden. „Es ist schon ein komisches Gefühl, neben seinem eigenen Grab zu stehen“, amüsiert sich Eva Maria Schneider aus Kirchberg, die in den beiden ersten Heimat-Staffeln die Marie-Goot spielte – und erst mit 90 Jahren verstarb.
Natürlich wurde in Sargenroth niemand aus der Heimat „richtig“ beerdigt, äußerlich aber unterscheiden sich vier Gräber in Nichts von den anderen letzten Ruhestätten des Friedhofs. Bis auf ein kleines weißes Hinweisschild: „Dieses Grab ist eine Attrappe der Edgar-Reitz-Filmproduktion.“ Die Gemeinde Sargenroth möchte die Film-Gräber erhalten, ein Verein hat die Pflege übernommen. Der Besuch des Sargenrother Friedhofs gehört zur „Heimat“-Tour, die von der Touristik Information Simmern angeboten wird. Info: 06761/83 71 06.
Artikel in der Rheinzeitung vom 22.11.2003
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