Ein neues Bewußtsein für die Heimat schaffen

Rainer Lauf im Kontakt mit Edgar Reitz

BAD SOBERNHEIM. CAT. Um prominente Unterstützung für den Standort Flugplatz Pferdsfeld bemüht sich die Initiative Regionalentwicklung.
„Es geht um Ihre ‚Heimat‘ und unsere Heimatregion“, schreibt Dr. Rainer Lauf an den aus Morbach stammenden Regisseur Edgar Reitz. Nachdem schon auf dem Flugplatz Hahn nichts anderes entstehe als ein „schlecht funktionierender Umschlagplatz nach Mallorca“, gehe es nun darum, ob die Region erneut den Bewohnern entzogen werde oder ob eine authentische Entwicklung mit einer selbstbewußten Identität und Zukunftsperspektive geschaffen werden könne.

Früher schon gewarnt

Lauf fragt im Namen der Initiative Regionalentwicklung bei dem Regisseur von „Heimat“ an, ob dieser bereit sei, sich für deren Ziele zu engagieren.
Als beeindruckend bezeichnet Reitz in seinem Antwortschreiben das Engagement. Außerdem weist er darauf hin, daß er früher schon einmal vor einer übereilten Kommerzialisierung nach Abzug der Militärs gewarnt habe. Außerdem sei er der Meinung, daß der Wert einer Landschaft oftmals verkannt werde, gerade einer Landschaft, die absurderweise wegen der jahrzehntelangen militärischen Nutzung eine der wenigen ökologischen Oasen geblieben sei.

Antwort steht noch aus

Aktiver Mitarbeit erteilt Reitz jedoch eine Absage: „Ich möchte mich in politische Aktionen nur dann einspannen lassen, wenn ich auch Einblick in das Kräftespiel habe und genau weiß, mit wem und was ich es zu tun habe. Gerade das ist mir aber wegen der Entfernung und wegen meiner vielen anderen Verpflichtungen unmöglich“, schreibt der zur Zeit in der Nähe von Karlsruhe lebende Filmemacher.
Doch gerade die Sicht eines „Quasi-Außenstehenden“ könne von Bedeutung sein, schreibt Rainer Lauf zurück und bittet Reitz an einem im Januar 1997 geplanten Workshop teilzunehmen, beispielsweise mit einem Einführungsvortrag. Die Antwort von Edgar Reitz steht noch aus.

Artikel in der Rheinzeitung vom 29.11.96
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