Ausschnitte aus dem Produktionstagebuch

(Den Arbeiten gehen zahlreiche Vorarbeiten und Stoffüberlegungen in den Jahren 1990 bis 1994 voraus. Die Idee, mit einer dritten Staffel eine HEIMAT-TRILOGIE zu vollenden, ist während der Produktion von DIE ZWEITE HEIMAT gewachsen.)

1994

19. Jan 94   ZDF, Verhandlungen wegen 100 Jahre Kino

1. Febr. 94   ARTE, Verhandlungen in Strassbourg über
NACHT DER REGISSEURE, erste Kontakte Eisenhauer wg. HEIMAT 2000

13. – 22. Febr. 94 Dreharbeiten NACHT DER REGISSEURE auf der Berlinale

20. Febr. 94 Suche nach Autoren für HEIMAT 3 u. a. Kontaktaufnahme mit Gabriele Goettle Berlin weg. Zusammenarbeit bei HEIMAT 2000

5. – 7. März 94  Präsentation des Arici-Fotobuches DZH in Venedig

15.- 17. März 94   Weiterer Dreh für NACHT DER REGISSEURE

7. – 24. April 94  Sylt: ORPHEA, ein Libretto für S.

30. April- 14. Mai 94 USA-Reise, Washington, SanFrancisco. NY

17. Mai 94   Beginn der Arbeit in Karlsruhe

2.- 5. Juni 94 Futuroscope Poitiers, Dreh für NACHT DER REGISSEURE, Erkundungen IMAX-Kino-Projekt. Auch im Zusammnenhang Karlsruhe

20. Juni 94 Dreh Riefenstahl – Interview

4. – 30. Juli 94 Schnitt NACHT DER REGISSEURE (AVID bei ARRI)

1. Sept. 94 Heiner Goebbels wegen ORPHEA angesprochen

3. – 25. Okt. 94 Postproduktion DIE NACHT DER REGISSEURE

31. Okt. 94 Abnahmevorführung DIE NACHT DER REGISSEURE

28. Nov.-2. Dez Erste Recherchen für HEIMAT 2000 in Ostdeutschland mit Robert.

20. Dez. 94 Gründung des EIKK in Karlsruhe


1995

Januar 95 Suche nach Co-Autoren für HEIMAT 2000: Günther Herburger, John Berger. Beide negativ.

Jan. Febr. 95 Einrichtung der EIKK-Räume in Karlsruhe, Beginn der dortigen Institutsarbeit.

1. Februar 95 Kontaktaufnahme Peter Schneider in Berlin wegen HEIMAT 2000

12. Februar 95 Berlinale: Premiere DIE NACHT DER REGISSEURE
 Erste Gespräche mit ZDF, Redakteur Willy Segler wegen HEIMAT 2000, Segler interessiert, aber, wie wir später durch einen Brief erfahren, lehnt Abt. Leiter Janke ohne Kenntnis des Projektes die Zusammenarbeit bei einem Projekt dieser Art ab.

18. Febr. 95 Mainz, DZH im Frankfurter Hof,

2. – 3. März Peter Schneider in München, Verhandlungen weg. Drehbucharbeit an HEIMAT 2000.

10. März 95 Treffen mit John Berger

März – Mai 95 Schreiben des Rowohlt-Buches, BILDER IN BEWEGUNG, Aktivitäten in Karlsruhe

1. Juni  95 Matthias Altenburg in München, Beginn der Zusammenarbeit für Stoffentwicklung HEIMAT 2000

8. Juni 95 Expose DIE ERBEN, erste Fassung HEIMAT-TRILOGIE fertig.

Juni – Juli 95 Schreiben mit M. Altenburg DIE ERBEN = HEIMAT 2000

Aug. – Dez. 95 Karlsruhe, viele Aktivitäten mit Lehrbetrieb. Berufung zum Professor für Film an der HfG. Beschäftigung mit dem Erzählen im digitalen Zeitalter, Entwürfe eines Kinos der Zukunft. Zukunft der Medien, Teilnahme an Jurys und Kommissionen, Versuch, HEIMAT 2000 zu einem „nichtliniearen, interaktiven“ Erzählprojekt zu machen. Geschichten-Aufträge an M. Altenburg. Computer-Studien.

(23. Sept. 95  Hochzeit Salome & Edgar)

29. Dez. 95 Frankfurt, Verlag d. Autoren: Autoren-Meeting. Entwurf einer Zukunftsvision neuer Erzählformen. Entschluss, HEIMAT 2000 zu einem Beispiel des digitalen Films zu machen, neues Verbreitungs-Medium das Internet. (Viel Unverstand bei den Verlags-Autoren, jedoch viel Idealismus.)


1996

5. Jan. – 7. Febr 96 La Palma: Schreiben der ersten Treatments für HEIMAT3 – DIE ERBEN (später HEIMAT 2000). Struktur: ineinander verschränkte Erzählformen. Zum ersten Mal Figuren wie Hermann, Lulu, Anton, Ernst, Hartmut, Mara, Böckle beschrieben. Auch die Mädchen aus der DDR, sowie eine Figur wie „Carla“, inspiriert durch Carline.

12. – 15. Feb. 96 Filmhochschule Potsdam, Seminar über Heimat, das Geheimnis des Erzählens. Ich lerne unter den Studenten Thomas Brussig kennen.

Februar 1996 Robert Busch findet die in La Palma geschriebenen Geschichten unzureichend. Beschluss, Co-Autor zu finden, mit dem die neue Dimension einer verzweigten Erzählform versucht werden soll.

8. – 14 März 96 Peter Buchka dreht Dokufilm über ER: „Das Leben als Kunstwerk. Aufbruch ins 2. Jahrhundert der Filmgeschichte“.

März – April 96 Große Aktivitäten in Karlsruhe, Lehrbetrieb, Ausbau des Instituts, Planung des Forum Kino Ka. Suche nach neuen Zusammenhängen und Freiheiten im digitalen Zeitalter.

6. – 25. Mai 96 Erste große Schreibphase an HEIMAT 2000 (mit M. Altenburg, Robert Busch, in Baiersoien).

5. Juni – 10. Juli 96 Zweite große Schreibphase an HEIMAT 2000 (häufig unterbrochen durch Verpflichtungen in Karlsruhe)

25. Juli ff. 96 Wolfgang Kohlhaase: Versuch einer Zusammenarbeit. Beispiel das Lappland-Tagebuch.

5. – 9. August 96 zweite Reise Baiersoien: Stoffdiskussion, DIE ERBEN = Arbeitstitel für HEIMAT 3 Frage der Wahl des richtigen Co-Autors. (Teiln. Robert Salome, ER)

10.–21. Aug. 96 DIE ERBEN, Teil 2 als Treatment geschrieben (ER)

24.-27.Aug.96 DIE ERBEN, Teil 3 als Treatment (ER)

Sept. – Dez 96 Große Aktivitäten und Probleme mit Karlsruhe. Nach Regierungswechsel in Stuttgart droht Schließung des EIKK. Gleichzeitig das erste europäische FORUM des neuen Kinos (18.-22.11.) durchgezogen, hinterher krank. Dabei nur noch die Niederungen des Stuttgarter Beamtenapparates. Ländlepolitik statt digitale Freiheitsträume. Das Unternehmen Karlsruhe erweist sich als Niederlage. Entschluss, Karlsruhe aufzugeben. Trotzdem Lehrverpflichtungen, Arbeit mit den Studenten. Die Arbeiten an HEIMAT 2000 kommen in der 2. Jahreshälfte zum Erliegen.

1.- 4. Jan. 97 Sylt. Entschluss, in Karlsruhe auszusteigen. Entsprechender Brief an Rektor Heinrich Klotz.

1997

11. Januar 97 ZEIT-Interview: (Christiane Peitz) HEIMAT 3 als Werk im neuen Markt des Internet. Visionen einer Entwicklung, Vorsatz, mit HEIMAT 2000 in die Film-Ästhetik der Zukunft vorzustoßen.

20. – 24. Jan. 97 Wolfgang Kohlhaase in M. Planung der Lappland-Geschichte als Alternative, oder evtl. Ergänzung zum HEIMAT 3- Projekt.

29. Jan- 18. Febr. 97 Schreiben eines Exposés HEIMAT3 für die Berlinale

23. Februar 97 Berlin: Treffen mit Thomas Brussig. Erste Anfrage wegen Zusammenarbeit als Co-Autor.

März-April 97 Arbeit an Treatments HEIMAT 3, Die Erben. Viele Fassungen von Teil 3. Lehrverpflichtungen in Ka.

25. April 97 Zweites Treffen mit Thomas Brussig anlässlich eines Seminars in der HFF, Potsdam.

30. April 97 WDR Köln, Gespräch mit den Herren Witte und v. Mengershausen. Unser Versuch, mit dem WDR für die Produktion einer HEIMAT 3 zusammenzukommen, scheitert: Die Herren lehnen die Zusammenarbeit ohne Kenntnis des Manuskriptes ab.

Mai 97 Versuch, den WDR-Schock zu überwinden. Fahrt nach Sylt (23.- 31.5.) Dort weitere Arbeit am Treatment
HEIMAT 3. Planung von 7 Teilen, die einzelnen Figuren gewidmet sein sollen: Hermann, Ernst, Hartmut, Mäxchen, Lulu, Das Dicke Mädchen, Ruth (später = Clarissa)

1. Juni 97  Mainz, Aufführung von HEIMAT 1 im Dalberger Hof, dort Ministerin Rose Goette kennengelernt, Äußerungen über das Verhalten des WDR und dessen Ablehnung der HEIMAT3.

5.-18.Juni 97 Karlsruhe, Drehbuch-Seminare, Versuche, mit den Studenten, Stoffe für freie Produktionen zu entwickeln.

19. – 29. Juni Sylt. Mit Robert Busch. Versuch, die Teile 4 bis 7 zu konzipieren. Version: Alle Teile handeln in den letzten 100 Tagen des Jahrhunderts.

23 Juli 97 Besuch bei Ministerin Rose Goette, Treffen mit Ministerpräsident Beck. Ablieferung des Exposés DIE ERBEN, Bitte um politische Hilfe bei den TV-Anstalten.

30. Juli 97 Beginn der Zusammenarbeit mit Thomas Brussig in München. Die Version, 7 Filme in den Jahren 89 bis 99 anzusiedeln. Expose Teil 1 neu.

20. August 97 SÜDWESTFUNK, erstes Gespräch mit Fernsehdirektor Dr. Schmid, (betont höflich) und Dr. Mack (betont skeptisch). Kein Wort über WDR, offenbar sind die Herren vorinformiert. Dennoch Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

8. September ff. Fortsetzung der Arbeit mit Thomas Brussig in München, Treatments nach der neuen Konzeption. Figuren der Ossis werden ausgebaut.

bis 27 Sept 97 parallele Arbeit an Treatments der Teile 1 und 2, Entwurf der Housewarming Party. Treatmt. Teil 3 in neuer Fassung.

bis 13. Oktober in schöpferischem Elan die Treatments Teile 4 bis 7 verfasst. Versand an SWF-Dramaturgie. (Überbringung durch Boten.)

14. Oktober 97 Programmdirektoren-Konferenz in Bremen. ER referiert dort vor den ARD-Direktoren unter dem Vorsitz von Dr. Struve (ironisch, feindselig) die Konzeption von HEIMAT 3. Nachts Rückfahrt im Dienstwagen mit Dr. Schmid und Dr. Mack SWF.

27.- 30. Okt. 97 Mit Thomas Brussig Recherchen im Hunsrück, russische Aussiedler, Hahn Airbase.

6. November 97 August Everding setzt sich für HEIMAT 2000 ein, nimmt mit Dr. Struve Kontakt auf.

11. Nov. 97 Reitz, Brussig, Busch in der SWR Fernsehspiel-Redaktion, (Mack + 2 junge Beraterinnen) dramaturgische Belehrungen, Auftrag „macht Schabbach stark“. Die Autoren fühlen sich gemaßregelt.

12. – 24. Nov.97 Sylt: Brussig, Reitz, Busch. Arbeit am Treatment HEIMAT 2000, Chronik einer Zeitenwende. Versuche, möglichst viele der dramaturgischen Wünsche des SWR zu erfüllen. Der entstandene Text (ca 160 Seiten) wird dem SWR zugeleitet.

11. Dezember 97 München. 8-stündige dramaturgische Besprechung des Treatments mit Dr. Mack und 2 Assistentinnen. Viele neue Auflagen, Nichtanerkennung der „chronikhaften Erzählform“. Neuerliche Zerstörung der produktiven Impulse der Autoren, da die Vision einer lockeren Verflechtung der Erzähleinheiten zugunsten einer Workshop-Dramaturgie unterdrückt wird. Atmosphäre von Nichtachtung der künstlerischen Eigenständigkeit der Autoren und des Regisseurs.

13. Dez 97 Das Treatment geht an Ministerin Rose Goette, die es einer liebevollen Lektüre unterzieht und einen ermutigenden Brief schreibt.

1998


10.- 11. Jan 98 Damaturgische Beratung mit Michael Töteberg. Mit Th. Brussig und Robert Busch.


12.-20. Jan. 98 Arbeit an Drehbuch 1 und 2, parallel Brussig, Berlin Reitz München.

21. Jan. 98 SWF, Baden-Baden. Reitz, Busch Besprechung Teile 1 und 2 mit Herrn Mack. Viele Vorbehalte und inhaltliche Vorschriften. (erste Depression)

23. Jan. 98 Treffen mit August Everding, der Mut zuspricht und schon die Premiere im Prinze plant.

27. Jan. 98 Recherchen im Hunsrück: Pydna, Hahn, die Russen. Teilnehmer Reitz, Brussig, Busch (Salome)

28. Jan. – 13. Febr. Sylt. Salome, Robert Busch, Thomas Brussig, ER. Das ganze Treatment Teile 1-7 durchgearbeitet.

15. Febr. 98 Berlin, Filmfestspiele, Gespräch mit Susan Schulte, vermittelt durch Peter W. Jansen über die Umgangsformen der SWF-Redaktion. Wenig Ermutigung.

20. – 26. Febr.  München, ER: Schreiben an Teil 4, Treatment

27.2 – 2. März Thomas Brussig in München, Treatment Teile 5 und 6

3.-4. März ER in München: Schreiben Treatment Teil 7

5. März 98 Ingo Fliess in München, dramaturgische Beratung und Analyse Teile 1-7, Teilnahme Thomas Brussig, Robert Busch, Salome

6.-13. März Mit Thomas Brussig in München Neubearbeitung der Treatments 1-7, völlig neue Fassung Teil 4, per e-mail an Ingo Fliess Verlag der Autoren.

14. März 98 Telefonische Beratung mit Ingo Fliess, Schlußkritik.

16. März 98 Treatments werden gedruckt und an SWF, Mack verschickt.

20. März 98 SWR, Baden-Baden. Mack ist mit Treatments immer noch nicht einverstanden. Wünscht stärkere Dramatisierung, weniger Personen, Teile 1, 2, 5, 6, halbwegs akzeptiert. Keine Vorlage bei der ARD.

23. – 28. März Behandlung einer Gastritis.

31. März.
– 5. April  weitere Bearbeitungen der Treatments.

6. April 98 Dr. Mack und 2 Damen zu nochmaligen dramaturgischen Kontrollen in München. Marathon-Sitzung. Versuch, die für HEIMAT charakteristische „Chronik-Dramaturgie“ zu verteidigen, scheitert.

20. April 98 Projekt HEIMAT.net, Erste Entwürfe

21.April- 5.Mai Erstellung der Farb-Broschüre HEIMAT 2000
 „Projektbeschreibung“.

11. Mai – 16. Mai Berlin. Wir beschließen keine weiteren Treatments mehr zu schreiben, Beginn der Drehbucharbeit mit Th. Brussig. Ablaufplan und erste Szenen Teil 1.

21. Mai 98 Beginn der Drehbucharbeit Teil 1 in München und Berlin.

26. Mai 98 Kontaktaufnahme Rob Houwer wegen Coproduktion Niederlande.

10. Juni 98 Drehbuch 1 geht in der ersten Fassung an Ingo Fliess.

11. – 15. Juni Korrekturen an Buch 1

17. Juni Ankunft Th. Brussig in München, Schlussversion Buch 1, Beginn Teil 2.

2. Juli 98 Neue Gliederung für Teil 2, Schreiben neuer Szenen

13. Juli München, Treffen Ingo Fliess, Th. Brussig, R. Busch E.R. zur Beratung über Buch 2. Das Buch gilt als misslungen.

14. – 19. Juli Neukonzeption Teil 2, Recherchen über Ernsts Russlandflug. Jos Konvoi.

29. Juli Thomas Brussig in München. Harte Diskussionen über Gunnar, Jo, Beginn der Bearbeitungen Teil 2.

3. August 98 Buch 2 geht in dieser Fassung an Ingo Fliess.

5. August 98 Telefonische Beratung Ingo Fliess. Scharfe Kritik, weil die Stränge Gunnar, Jo, Ernst völlig auseinanderlaufen. Diskussionen über formale Fragen. Abreise T. Brussig 7.August.

8. – 13. August 98 Fahrt nach Moritzburg. ER schreibt „Moritzburger Fassung“ von Teil 2.

(18.- 30. Aug. Urlaub in Frankreich.)

9. Sept.  Teil 2 geht an Ingo Fliess. Der ist am 14. 9. endlich einverstanden.

13. Sept.  Mit Thomas Brussig in Frankfurt. (Salomes Konzert in Höchst)  Gemeinsame Fahrt nach München, Diskussion Teil 3

15. – 18. Sept. Thomas Brussig in München. Arbeit an Buch 3

19. – 29. Sept. ER weitere Arbeit an Buch 3. Version 1

3. 4. Oktober Motivsuche in Leipzig und Dresden

5. – 23. 10 Mit Th. Brussig in München Schreiben an Buch 3, zweite Fassung, dabei große Probleme mit den Erzählsträngen Lulu und Freunde.

25.-30. 10 ER schreibt dritte Version von Buch 3.

(30. 10. 98 70. Geb von August Everding im Prinze.)

2. November ff Buch 1, Bearbeitung wegen Ablieferung SWR

6. Nov. 98 Bearbeitung Buch 2 wegen Ablieferung SWR

10. Nov. 98 Neufassung Buch 3 begonnen (nach Reise Lissabon fertiggestellt)

20. November Bücher 1, 2, 3 werden gedruckt und gehen an Mack, SWR.

18. Dezember 1998 Treffen mit Dr. Mack in München. Anwesend Fliess, Busch, Brussig, Es kommt zum Eklat, weil Mack nicht bereit ist, sich verbindlich zu der Frage zu äußern, ob es auf der Basis der ersten 3 Bücher und der 7 Treatments zur Zusammenarbeit bei dem Projekt kommt. Reitz verlangt Respekt für künstl. Freiheit, verlässt die Sitzung. Busch, Fließ, Brussig kitten die Beziehung spät in der Nacht. Teil 3 nicht abgenommen.
22. – 30. Dez. 98 Änderungen an Büchern 1 – 3 unter Berücksichtigung der Einwände von Mack.

1999

2. – 4- Jnuar weitere Änderungen an Teil 1, 2 (ER in München)

6.- 9. Januar Thomas Brussig in München Beratungen Teile 4 und 5

10 Januar ff Thomas Brussig schreibt in Holzhausen an Teil 5 (Version „Hurenkinder“ über die Cottbuser Mädchen)

(16. 1. 99) (Tod von Gerard Vandenberg)

20. Jan. 99 Herr Mack, SWR teilt mit, daß statt eines Siebenteilers durch die ARD nur ein Fünfteiler genehmigt wird. Auftrag, das ganze Projekt auf 5 Teile zu kürzen.

24. – 31. Januar Parkhotel Baiersoien: ER schreibt Szenen für Teil 5, Entwürfe für Teil 4.  Neuentwurf Teil 3

(27. Januar 1999) (Todestag von August Everding)

29. Jan. Brussig, Busch in Baiersoien, Beratungen wegen Teil 3 und 4, , Neuentwurf Teil 3

2. Febr. München: Weitere Arbeiten an Teil 3

10. Febr. Abreise Thomas Brussig, Teil 5, Erste Fassung fertig.

11. – 13. Febr. Berliner Filmfestspiele, Besprechung Teil 5 Mit Ingo Fliess.

18.- 20. Febr. Nochmalige ÜberarbeitungTeil 3 („neuer Versuch 4“)

24. .-28 Febr. Thomas Brussig wieder in München, Dramaturgische Zusammenarbeit mit Petra Kiener.

(25. Februar) (Treffen mit Ingo Schulze)

9. März Beginn der „Ossi-Ängste“ beim SWR, Es wird mitgeteilt, daß die Ostler in unseren Büchern „zu wenig Würde“ hätten. Weitergabe der Bücher an den MDR zur Begutachtung.
10. März Planungen für den Katastrophenfall: wenn die dramaturgischen Einwirkungen der Fernsehredaktionen unerträglich würden, wollen wir das Projekt platzen lassen, nicht ohne Skandal.

11. – 13. März ER schreibt noch einmal Überarbeitung Teil 3

15. März ER bei Deutsche Welle, Sendung über HEIMAT.net

16. März Frankfurt: Treffen Busch, Brussig, Fliess mit Dr. Mack SWR wegen der in der ARD entstandenen Gegnerschaften wegen angeblicher Enttäuschung der Ossis. (Sitzung ohne ER, der sich seit dem Dezember-Eklat weigert, über Drehbuchänderungen zu diskutieren, die nicht künstlerisch begründet sind.)

19. März Treffen mit Ministerin Goette in Mainz, wunderbare kurze Begegnung. Frau Dr. Goette verspricht Hilfe im Notfall.
 
 Nachmittags Besichtigung des Forsthauses in Riesweiler mit Robert. Hahn Airbase-Besichtigung.

20. März Berlin: Treffen Dr. Mack, Robert Busch, Thomas Brussig mit Herrn Staamann MDR: Beratung der Drehbuchänderungen wegen „Ossiempfindlichkeiten“. Es wird noch einmal betont, daß die ARD nur einen Fünfteiler erlaubt.

21. März Nachdenken über Teil 4 als Spielfilm. (Für den Fall, daß mit dem Fernsehen nicht mehr als 5 Teile zu realisieren sind)

22. März Treffen mit Alexander Kluge: Diskussion einer Zusammenarbeit mit Kanal VOX, evtl. Ausstieg bei SWF/ARD.

24. März Thomas Mauch (und Uli Zinke) in M. Erstes Gespräch über Kamera bei HEIMAT 2000.

26. März Treffen mit den jungen Produzenten (Wöbke, Arndt)

31. März Anruf Jan Harlan: Angebot, Kubricks letzten Film zu synchronisieren.

6. April–2. Mai Schreiben des Drehbuchs 4 in der „Clemens-Fassung“.
 (Thomas Brussig ist in USA, deswegen Buch 4 per E-Mail an ihn.)


6. Mai    Flug nach London: Kubrick EYES WIDE SHUT.


8. Mai Thomas Brussig in München: Zurück aus USA, mag Buch 4 nicht. (die autobiographisch gefärbte Erzählweise von ER widerspricht dem Generationsgeschmack des Coautors.)


(14. – 30. Mai) ( E.R. mit S.: Ferien in Elviria, Spanien)

1.- 20. Juni Thomas B. in München. Treffen mit Th. Petra Kiener, Robert. Beratungen wegen Neufassung des Teils 4. Thema: Werden Hermann und Clarissa sich trennen und damit als Figuren für die folgenden Teile in den Hintergrund verschwinden?
 Der Teil wird in permanenter Beratung durch Petra K. und Robert B. fertiggestellt.

21. – 26. Juni Thomas Brussig (mit Kirstin) nach Wienreise wieder in M. Beratungen über Teil 5 (bzw. Teil 6) ohne greifbare Ergebnisse, da jede Menge Schwierigkeiten, sich auf die vom Fernsehen geforderte fünfteilige Version einzustellen.

1. – 24 Juli Synchronarbeiten für Kubrick-Film EYES WIDE SHUT
 Gleichzeitig Münchener Opernfestspiele: Aufführung der ZWEITEN HEIMAT in der Muffathalle.

11. August Sonnenfinsternis: Dreh von Hintergrundmaterial für Teil 6.

14. – 28. August Fahrt in den Hunsrück: Einrichtung des Forsthauses Riesweiler. Robert Busch, Petra Kiener, Edgar Reitz, Salome Kammer. Große Drehbuch-Bearbeitungs-und Schreibephase. Bearbeitungen, Neufassungen Teile 1 – 4.

3. – 18. Sept. München: ER: Erste Fassung Teil 5, in der Neufassung als Mäxchen-Teil.

22. – 23 September Fahrt in den Hunsrück, (Petra, Robert, ER) Teil 5 lesen
 Ingo Fliess kommt in den Hunsrück, Besprechung der Teile 1 – 4, sowie Erste Fassung 5.

24. – Sept. – 20. Okt. Riesweiler. Teil 5 geschrieben, Teile 1 – 4 nochmal überarbeitet. 

21.-22. Okt. Entwurf Teil 6, Rückfahrt nach München.

25.- 26. Okt. Druck, Grafik, Fertigstellung der 5 Bücher mit der Broschüre für 6. Teil. Versand an Mack SWR.

2. Nov. Erste Besprechung der Ausstattung mit Franz Bauer.

14. – 17. Nov. Riesweiler: Franz Bauer, Robert Busch, ER: Motivsuche am Rhein, Hahn Airbase, Freilichtmuseum Sobernheim.

17.-20. Nov. mit S. in Paris. W. Rihm-Konzert, Treffen H. Eisenhauer ERTE wg. evtl. Coproduktion

6. Dez.  Ingo Fliess in Baden-Baden. Er erfährt, daß 10 Dramaturgen unsere Bücher lektorieren.

9. Dez. Ingo Fliess erfährt von Mack, daß unser Projekt insgesamt positiv beurteilt wurde. (Essen mit Frau Stiegele BR)

11. 12. Dezember Frankfurt. Treffen mit Dr. Mack (R.Busch, Th. Brussig, I. Fliess) Durchbruch: Mitteilung, daß HEIMAT 2000 in der sechsteiligen Fassung vom SWR genehmigt sei. Jedoch weitere Drehbuchänderungen. Darüber ca. 8-stündiges Gespräch. Mack will das Genehmigungsverfahren bei der ARD einleiten. „Es wäre das erste Mal, wenn es von dort Schwierigkeiten gäbe“. (Euphorische Rückfahrt nach München und Berlin.)

17. Dez. Mainz: Eröffnung der Ströher-Ausstellung in der Staatskanzlei. Treffen Ministerin Goette, Mitteilung der Produktionsgenehmigung durch die Ministerin an die versammelten Hunsrücker.

22. Dez. Fr. Stiegele teilt telefonisch mit, daß nun auch sie die Drehbücher besitze und über Weihnachten lesen werde. Wir beenden das Jahr mit der Zuversicht, daß die Produktion 2000 beginnen kann. (Hämorrhoiden vom vielen Schreiben.)

2000


10.- 28. Jan. 2000 Riesweiler. Thomas Brussig, Edgar Reitz, Robert Busch, Petra Kiener. Nochmalige Schreibephase: Überarbeitungen der Teile 1-5 nach den Vorgaben von SWR, aber auch Neufassung Teil 3. Große Arbeit an der Lulu-Figur.  Diskussionen der Zentralen Bildideen, Suche nach dem archetypischen Grundton. Arbeit an Teil 6.

29.- Jan. 10. Feb. Riesweiler, (Unterbrechung von Th. Brussig wegen Lesungen) Schreiben an Teil 6, erste Fassung, Rudi Molz als Erzähler.

13. Febr. 2000 Erste Fassung Teil 6 von Th. Brussig per Mail.


16. Febr. 2000 Ankunft des Schreckens-Fax vom SWR: Mitteilung, daß die ARD das Projekt aufgrund der schlechten Beurteilung durch den BR (Stiegele, Fr. Sperl, von denen wir nichts mehr gehört hatten) gestoppt worden sei.

 Notruf-Fax an Dr. Schmid SWR, der aber verreist ist.

18. Febr. 2000 Fax an Jan Mojto: Versuch, eine Alternative für die Produktion über die Kirch-Gruppe aufzubauen.

1. März 2000 Tagung der ARD Fernsehspiel-Redaktionen. Weitgehende Ablehnung von HEIMAT 3 in der ARD. (Mack telefoniert mit R. Busch.)

3. März 2000 Fax an Ministerin Goette mit der Bitte um Hilfe.

6. März 2000 Franz Bauer fährt trotz allem in den Hunsrück, nachdem wir erwogen haben, das Projekt auch mit sehr wenig Geld und ohne Hilfe der ARD durchzuführen, damit die jahrelange Arbeit nicht sinnlos wird. Versuch, auf die Ursprünge zurückzukommen.

Quelle: Edgar-Reitz.com