Schabbach ist überall

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Regie
Utz Kastenholz

Drehbuch
Utz Kastenholz

Kamera
Ralf Klingelhöfer
Rüdiger Kortz
Ralph A. Gemmecke

Schnitt
Hildegard Schröder

Ton
Gunnar Voigt

Mischung
Ralph Bienzeisler

Musik
Nikos Mamangakis

Mitwirkung
Edgar Reitz

Sprecher
Andreas Neumann

Produktionsfirma
Edgar Reitz Filmproduktions GmbH (München)
im Auftrag von Südwestrundfunk (SWR) (Stuttgart)

Produzent
Edgar Reitz

Redaktion
Martina Zöllner

Producer
Julia Blaschke

Dreharbeiten
Hunsrück, München: 01-Januar-02

Erstverleih
Kinowelt Filmverleih GmbH (Leipzig)

Format
35mm, 1:1,66

Bild/Ton
Farbe, Ton

Schabbach ist überall

Edgar Reitz‘ dritte „Heimat“

Vor 20 Jahren zog Edgar Reitz‘ Serie „Heimat“ die Fernsehzuschauer in ihren Bann. Die Saga von den kleinen Leuten aus dem Hunsrück wurde ein Welterfolg. Die „Stickelscher“, die Geschichten aus dem fiktiven Ort Schabbach, sind bei vielen Menschen unvergessen. „Schabbach“, die Heimat der Film-Familie namens Simon, steht für die eigenen Wurzeln, oft für die eigene Familiengeschichte.

Vor 10 Jahren wurde die Fortsetzungs-Serie „Die Zweite Heimat“ ausgestrahlt. Nun, Ende 2004, beschließt der Filmerzähler Edgar Reitz mit „Heimat 3“ seine Trilogie um den Simon-Clan und hat damit Fernsehgeschichte geschrieben.
Der Filmemacher Utz Kastenholz hat die Dreharbeiten zu „Heimat 3“ intensiv begleitet. Er traf im Hunsrück Menschen, deren Leben auf unterschiedliche Weise mit „Heimat“ verknüpft ist. Alle werden sie vom gesellschaftlichen Wandel der 90er Jahre erfasst. Die Mauer ist gefallen, der Kalte Krieg vorbei. In die leerstehenden Wohnungen und Kasernen der Hunsrücker US-Streitkräfte ziehen Russlanddeutsche mit ihren Angehörigen ein. Genügend Stoff für neue „Stickelscher“ aus Schabbach.
Da ist z.B. Pfarrer August Dahl, von allen nur „Raketen-August“ genannt, weil er erfolgreich gegen die Stationierung von US-amerikanischen Marschflugkörpern im Hunsrück protestierte. Der echte Raketen-August spielt sich in „Heimat 3“ selbst, womit Edgar Reitz seinem Prinzip treu bleibt, Laienschauspieler aus der Region zusammen mit Schauspielprofis vor die Kamera zu holen.
Zu den Aussiedlern fand Reitz nur schwer Kontakt. Ihre Seele ist noch nicht im Hunsrück angekommen. Berthold Missbach war mit seiner Familie unter Stalin nach Kasachstan vertrieben worden. In der Verbannung heimisch geworden, wurden die Missbachs Anfang der 90er Jahre in Kasachstan nicht mehr geduldet und kamen in den Hunsrück. Und nun? Wo ist ihre Heimat?
Für die Familie von Elisabeth Assmann ist „Heimat“ wirklich zur zweiten Heimat geworden. In allen drei Staffeln von „Heimat“ spielen Angehörige mit. Diesmal ist Tochter Jutta mit dabei. Sie spielt Gisela, die Tochter von Anton Simon.

Seit 20 Jahren verschmelzen im Hunsrück Filmzeit und Echtzeit, Fiktion und Wirklichkeit. In „Heimat“ wurde der junge Anton Simon von Markus Reiter verkörpert. Utz Kastenholz hat auch ihn wiedergetroffen und zeigt, wie die Dreharbeiten sein weiteres Leben geprägt haben. Konfrontiert mit „Heimat 3“ und seinem alten „alter ego“, dem Schauspieler Matthias Kniesbeck, geht es ihm genau wie den Fans, die „Heimatsüchtig“ sind und noch immer zu den Drehorten pilgern.

Quelle: ehemalige Internetpräsenz www.Edgar-Reitz.com