Produktionsdaten | |
Regie | Edgar Reitz |
Regie-Assistenz | Ula Stöckl |
Drehbuch | Edgar Reitz Alexander Kluge (Beratung) Hans Dieter Müller (Beratung) |
Kamera | Thomas Mauch |
Kamera-Assistenz | Frank Brühne |
Schnitt | Beate Mainka-Jellinghaus |
Schnitt-Assistenz | Anni Giese Elisabeth Orlow Maximiliane Mainka |
Ton | Herbert Prasch Hans-Jörg Wicha |
Musik | Maurice Ravel |
Produktionsfirma | Edgar Reitz Filmproduktion (München) |
Produktionsleitung | Bernd Hoeltz (Organisation) Werner Leckebusch (Organisation) Uwe Gluntz (Organisation) Peter Thoma (Organisation) |
Produzent | Edgar Reitz |
Länge | 2573 m, 94 min |
Format | 35mm, 1:1,37 |
Bild/Ton | s/w, Ton |
Prüfung | FSK-Prüfung: ab 18 Jahre / feiertagsfrei: Nr. 36889, 26-Januar-67 |
Uraufführung | München: Filmtheater am Lenbachplatz 21-März-67 |
Darsteller | Elisabeth: Heidi Stroh Rolf: Georg Hauke Irina: Nina Frank Rolfs Mutter: Ruth von Zerboni Ilona: Ilona Schütze Freund: Dirk Borchert Freund: Klaus Lackschewitz Brian Leak: Peter Hohberger |
Elisabeth, die 20 Jahre alt ist und eine Fotoschule in Hamburg besucht, lernt den Medizinstudenten Rolf Puschina kennen. Rolf ist Idealist; Elisabeth findet alles interessant, was er macht. Sie begleitet ihn in die Vorlesungen und Präparierkurse. Mit dem Motorrad fahren sie in den Frühling; sie erklettern Strohhaufen; sie liegen im Gras; sie fühlen sich in einer großen, romantischen Liebesgeschichte.
Elisabeth wird schwanger. In einer Mansardenwohnung mit schrägen Wänden richtet sie sich mit Rolf und dem Kind Michael ein und begründet mit ererbten Möbeln eine romantische Ehe. Rolf finanziert das gemeinsame Leben und sein Studium als Werk-student. Sie sprechen oft über ihre Liebe und ihr Glück; Elisabeth findet solche Gespräche wunderbar. Wenn Elisabeths großer Freundeskreis zu Besuch kommt, erklärt sie auch den anderen das Glück ihrer Ehe. Irina, eine Freundin Elisabeths, glaubt nicht an die Ehe, und wird von Elisabeth freundschaftlich korrigiert.
Elisabeth bekommt ihr zweites Kind. Sie wendet alle Mühe daran, das Liebesglück ihrer Ehe dauerhaft zu etablieren. Obwohl Rolf und Elisabeth glauben, wie im Märchen zu leben, finden sie bald, daß alles gar nicht so einfach ist, zumal als ein drittes Kind unterwegs ist. Rolf, der für sein Studium schon viel Zeit verloren hat, muß nun die Medizin ganz aufgeben. Glücklich ist er so nicht, und eines Tages findet er, daß er einmal allein über alles nachdenken muß. Er verläßt seine Familie mit unbekanntem Reiseziel, aber begleitet von der Versicherung Elisabeths, „daß wir alle immer für dich da sind“.
Kurz vor der Geburt des dritten Kindes kommt Rolf nach Hause zurück, er hat in Rotterdam auf einer Werft als Hilfsarbeiter gearbeitet, von dem verdienten Geld aber nichts sparen können. Während idyllischer Ausflüge auf das Land versucht Elisabeth, Rolf für ihre große Liebesidee zurückzugewinnen. Über Rolfs berufliche Situation wird nicht gesprochen; Elisabeths Vater unterstützt die fünfköpfige Familie finanziell.
„Mann und Weib, ein Leib“, sagt Elisabeth, und Rolf: „Ja, aber doch nicht dauernd“. Als Elisabeth zum viertenmal ein Kind erwartet, gerät sie in Panik. Rolf unternimmt einen Eingriff. Beide sind traurig, und als Elisabeth wieder schwanger wird, unternimmt sie diesmal nichts dagegen. Rolf trägt sein ganzes Leben zu Elisabeth und bekommt dafür Kinder und poetische Gedanken vom Glück.
Während Elisabeth ihr fünftes Kind erwartet, läßt sich Rolf von einer pharmazeutischen Firma als Vertreter einstellen. Auf seinen Reisen freundet er sich mit einem Mädchen namens Ilona an, gibt das Verhältnis aber schnell wieder auf. Seine Tätigkeit muß er schließlich wechseln, weil die Firma Kontaktfreude bei ihm vermißt; er wird Vertreter bei einer Kosmetikfirma.
Ein Besuch mormonischer Missionare begeistert Elisabeth für den Glauben dieser Sekte, denn die Missionare sagens „Gott will, daß wir in dieser Welt glücklich sind“. Auch der Gedanke, einer ganz besonderen, fast exotischen Minorität, einer Elite anzugehören, gefällt ihr. Eines Morgens lassen Elisabeth und Rolf sich in einem Fluß nach mormonischem Ritus taufen.
Rolf ist am Ende. Er fährt mit seinem Volkswagen in eine einsame Waldlichtung und trifft mit unheimlicher Genauigkeit die Vorbereitungen zu seinem Tod, Er begeht Selbstmord, indem er die Auspuffgase in den sorgfältig abgedichteten Wagen leitet. Elisabeth betrauert Rolf so intensiv, wie sie ihn geliebt hat.
Dann öffnet sie sich der Welt der Kunst. In einer Ausstellung lernt sie den zehn Jahre jüngeren Amerikaner Brian Leak kennen. Nach einer romantischen Hochzeitsfeier in einer Sommernacht emigriert Elisabeth mit ihm und ihren fünf Kindern in die Vereinigten Staaten. Sie möchte ein neues Leben anfangen, aber auch nicht auf ihre alten Erfahrungen verzichten. Sie meint, daß all das in Amerika möglich ist.
Quelle: ehemalige Internetpräsenz www.Edgar-Reitz.com